Unternehmensanalyse: Prokon Genussrechtsscheine

Unternehmensanalyse: Prokon Genussrechtsscheine

Ein Unternehmen mit kreativer Rechnungslegung?

Wenn man als Value Investor in der U-Bahn auf ein Investment hingewiesen wird, dazu noch ein Flyer im Briefkasten hat und am Abend vor den Nachrichten ein Werbespot über ebendiese Anlage sieht, schliesst man im Normalfall aus, dass es für einen lukrativ ist. Wenn jedoch Freunde und Familie fragen, ob sie in genau dieses investieren sollen, wird meist mehr erwartet als: „Wenn es so einfach wäre, wäre wir alle Millionäre.“ oder „Du würdest doch auch einen Arzt mit Wurf- oder Plakatwerbung nicht deine Gesundheit anvertrauen.“

Also habe ich mir das windige Investment mit Windenergie einmal genauer angesehen und musste über die Bilanzierung fast lachen, wenn nicht Million Euro Erspartes auf dem Spiel stände. So kamen mit eher Träner der Trauer, Wut und Angst und ich hab mich gefragt, wo hier der deutsche Bürokratiestaat mit seinen unendlich vielen Aufsichtsbehörden geblieben ist.

Prokon erstellt nicht regelmässig einen öffentlichen Geschäftsbericht, wie es für börsennotierte Unternehmen selbstverständlich wäre.

Wie Prokon nach einer Anfrage mitteilt, unterliegt die Firma natürlich nicht den Anforderungen des Aktiengesetzes. Bei einer Kapitalisierung durch öffentliche Genussscheine im Umfang eines SDAX-Konzerns wäre dies jedoch wünschenswert. Auf der Homepage von Prokon kann man unter Zahlen, Daten, Fakten als Ausgleich zu einem Geschäftsbericht nach IFRS oder US-GAAP (Rechnungslegungsstandards) so etwas Ähnliches wie einen Einblick in Finanzwelt der Firma bekommen (1).

Leider gibt es weder eine konsolidierte Bilanz noch eine konsolidierte Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Dagegen ist eine Auflistung der einzelnen Geschäftsbereiche mit anschliessender Summierung vorhanden.

Das Problem: Konzerninterne Lieferungen und Leistungen werden nicht verrechnet, was die Ertragslage der Gesamtunternehmung undurchsichtig macht. Das Beunruhigende ist, der grösste Teil (49%) des operativen Ergebnisses stammt aus der Einheit „PROKON Energiesysteme mit ihren Geschäftsbereichen Projektentwicklung, Finanzierung, technische Betriebsführung und kaufmännische Geschäftsführung der Windparks“ (kurz: Energiesysteme).

Im folgenden Teil hab ich mich mit der Zusammenführung dieser Einheit mit dem eigentlich Geschäft „Betrieb der PROKON Windparks“ (kurz: Windparks) auseinandergesetzt. Eine Herausforderung, wenn man keinen vollständigen Zugang zu allen Finanzdaten einer Firma hat, die mit Sicherheit fehlerbehaftet ist.

31.11.2011
Windparks       
Energiesysteme  
SFG: konsolidiert 
SFG: bereinigt    
Umsatz
134.074.683 €
88.785.918 € 
Erträge aus Betrieb der Windenergieanlagen
50.305.575 €
Gesamtleistung der PROKON Energiesysteme
90.905.929 €
davon Erlöse aus dem Stromverkauf
49.207.632 €
49.207.632 €
49.207.632 €
davon Erlöse für sonstige Leistungen
1.097.943 €
1.097.943 €
1.097.943 €
davon Entwicklung/Realisierung von Windparkprojekten
76.365.305 €
76.365.305 €
31.076.540 €
davon Wartung, Service und Reparaturen
6.424.472 €
davon Geschäftsführung
712.348 €
davon Kapitalberatung
7.403.803 €
7.403.803 €
7.403.803 €
Betriebskosten
-55.694.404 €
-55.694.404 € 
Aufwand für Betrieb der Windenergieanlagen
-13.725.620 €
Aufwendungen der PROKON Energiesysteme
-49.105.604 €
davon Reparaturen, Instandhaltung, Service und technische Betriebsführung
-6.424.472 €
davon Versicherungen
-1.905.851 €
-1.905.851 €
-1.905.851 €
davon Pachten
-2.041.722 €
-2.041.722 €
-2.041.722 €
davon Steuerberatung
-83.238 €
-83.238 €
-83.238 €
davon Geschäftsführung
-712.348 €
davon Rückstellungen für den späteren Rückbau
-1.026.340 €
-1.026.340 €
-1.026.340 €
davon sonstige Kosten
-1.531.649 €
-1.531.649 €
-1.531.649 €
davon Materialaufwand (Bau von Windparks)
-19.590.539 €
-19.590.539 €
-19.590.539 €
davon Werbekosten
-18.029.064 €
-18.029.064 €
-18.029.064 €
davon Personalaufwand
-9.302.435 €
-9.302.435 €
-9.302.435 €
davon sonstige Aufwendungen
-2.183.566 €
-2.183.566 €
-2.183.566 €
EBITDA
36.579.955 €
41.800.325 €
78.380.279 €
33.091.514€  
Abschreibungen
-17.967.059 €
-550.998 €
-18.518.057 €
-18.518.057 €
Zinsaufwand für Bankdarlehen
-5.701.729 €
-9.207 €
-5.710.936 €
-5.710.936 €
Steueraufwand
-84.998 €
-1.741.260 €
-1.826.258 €
-1.826.258 €
Außerordentliches Ergebnis
0 €
0 €
0 €
0 €
Jahresüberschuss
12.826.169 €
39.498.859 €
52.325.028 €
7.036.263 € 
Zinsaufwendungen an die PROKON Genussrechtsgesellschaft
-14.071.798 €
-27.616.895 €
-41.688.693 €
-41.688.693 € 

So weit so gut. Was ich nicht verstehe, wie kann die Einheit Energiesysteme 76 Mio. Euro durch die Entwicklung und Realisierung von Windparkprojekten erwirtschaften und gleichzeitig fallen dafür in der Einheit Windparks keine Kosten an. Die Einheit Energiesysteme ist ein sogenannter konzerninterner Dienstleister und tritt nicht mit Dritten als Kunden in Kontakt. Das heisst, eigentlich müsste Sie in der Konsolidierung gewinnneutral auftreten. Da dies nicht der Fall ist, ist die logische Schlussfolgerung der Umsatz wird in der Einheit Windparks aktiviert, was bei Anlagegütern auch Sinn macht. Das Problem dabei ist, das die Prokon hier eigentlich nur die Herstellkosten/Anschaffungskosten berücksichtigen darf.

Auf Anfrage sagt Prokon, dass die Leistungen zu dritt vergleichbaren Konditionen bilanziert werden, also unter Zuhilfenahme von Marktpreisen. Das wäre ungefähr so wie, wenn ein produzierendes Unternehmen sein Lager auffüllt und diesen Anstieg an fertigen Erzeugnissen mit den späteren Verkaufspreisen als Umsatz verbucht. Nach meiner Meinung ist dieser Ansatz nicht mit der modernen Rechnungslegung vereinbar, die bei selbst hergestellten Wirtschaftsgütern eine Aktivierung nach Herstellkosten in der Bilanz vorsieht oder um bei dem Beispiel Lagerbestand zu bleiben, nach Stückkosten. Diese können aber maximal 49 Mio. Euro betragen (Aufwendungen der Energiesysteme). Hierbei halte ich es jedoch für ausgeschlossen, dass die Werbekosten (für die Flyer, U-Bahn und TV-Beschallung) dazugezählt werden dürfen. Schlussfolgerlich dürften maximal 31 Mio. Euro aktiviert werden.

Reduziert man also die 76 Mio. Euro aus Entwicklung und Realisierung von Windparkprojekten um 45 Mio. Euro auf die 31 Mio. Euro Verkaufserlös, erhält man für Energiesystem ein negativen EBITDA von -3 Mio. Euro und die beiden Geschäftsbereiche zusammen, haben nur noch ein EBITDA von 33 Mio. Euro in den ersten 11 Monaten 2011. Prokon hat mich darauf hingewiesen, dass ich den Umsatzerlös nicht linear fortschreiben kann, da der Monat Dezember ein sehr windintensiver Monat ist. Nach ihren Aussagen betrug der tatsächliche Umsatz von Windenergie 11 Mio. Euro im Dezember 2011 mit linearer Fortführung der anderen Werte errechnet sich eine EBITDA von 42,4 Mio. Euro (2).

Um den Bankzinsen von 6,2 Mio. Euro pa (5,7 Mio. Euro 01-11), den minimal 6%-Genusszins von 28 Mio. Euro pa (Genusskapital 467,4 Mio. Euro*0,06) und die Steuern von 2 Mio. Euro (1,8 Mio. Euro 01-11) zu erwirtschaften, reicht dieser Überschuss aus. Problematisch wird es, wenn wir die Abschreibungen in unsere Kalkulation mit einbeziehen. Um die Darlehen und Genussscheine am Laufzeitende der Windanlagen zurückzahlen zu können, bleiben noch 6,3 Mio. Euro. Diese reichen nicht aus um die derzeitigen Abschreibungen von 19,5 Mio. Euro pa (17,9 Mio. Euro 01-11) zu decken.

Nach meiner Meinung erwirtschaftet Prokon mit ihrem eigentlichem Wirtschaftszweck – dem Verkauf von Strom – nicht genug, um alle derzeitigen Genussscheine einschliesslich Zinsen zurückzuzahlen. Neue Gelder werden für Windparks eingesammelt, dann an die Energiesysteme die Aufträge vergeben, wodurch sich das eingesetzte Kapital bei Energiesysteme in Umsatz und Gewinn wandelt und gleichzeitig bei der Einheit Windparks aktiviert wird – die Kosten werden in die Zukunft verlegt. Mit dem Gewinn in Energiesysteme werden die heutigen Ansprüche der Genussrechtsgesellschafter bedient. Das System bricht dann zusammen, wenn die Höhe der Abschreibungen die der neuen Aufträge von der Einheit Windparks an Energiesysteme übersteigt und die Erlöse in Windparks nicht überproportional zunehmen. Da sich noch viele der Windanlagen im Bau befinden, kommt es wahrscheinlich zu einer starken Zunahme der Erlöse in der Einheit Windparks und man kann darauf hoffen, dass die heute aktivierten Kosten aus der Einheit Energiesysteme gedeckt sind.

Allerdings lässt mich ein weiteres Gedankenexperiment daran zweifeln. Die Erlöse, die in Energiesysteme anfallen, müssen in letzter Konsequenz durch die Windkraftanlagen erwirtschaftet werden. Das heisst, man kann, um die Wirtschaftlichkeit von Prokon zu untersuchen auch nur die realisierten Windparks gesondert betrachten. Wenn man sich die Übersicht zu Investition und Finanzierung der realisierten Windparks unter „Zahlen, Daten Fakten“ ansieht, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Gesamtinvestitionen von 591 Mio. Euro mit einem EBITDA der selbigen Anlagen von 46,4 Mio. Euro pa (3) die Genussscheine und Darlehen zzgl. Zinsen nicht in derzeitiger Höhe zurückzahlen können. Die Zinsen der Darlehen betragen 6,2 Mio. Euro pa (5,7 Mio. Euro 01-11), die der Genussscheine für realisierte Windparks betragen 20,2 Mio. Euro pa (337,2 Mio. Euro*0,06). Zusätzlich muss die Investitionssumme (Abschreibungen 23,6 Mio. Euro pa [591 Mio. Euro/25 Jahre]) am Laufzeitende zurückgezahlt werden. Insgesamt errechnen sich also Kosten von 50 Mio. Euro pa. Diese kann Prokon unmöglich mit dem generierten EBITDA von 46,4 Mio. Euro pa bezahlen.

Da Prokon sogar Zinsen zu 8% ausschütten, müssen die Erträge anders generiert werden. Und zwar indem Prokon nach meiner Meinung Kapitaleinlagen durch die Energiesysteme in Erlöse umwandeln, um alle heutigen Genussscheine zu bedienen. Dies geht solange gut, wie Prokon genug neue Anlagen planen und entwicklen kann. Ist das irgendwann nicht mehr der Fall, funktioniert das System nicht mehr. Dies wäre schon jetzt so, wenn die Erlöse in Energiesysteme, wie es gängig ist, nur zu Herstellungskosten aktivieren würden. Dann könnte Prokon keine zusätzlichen Erträge generieren, welche in Zukunft zu höheren Abschreibungen (Kosten) führen. Langfristig müssen die heutigen Erträge aus Energiesystem ein zweites Mal durch tatsächliche Stromverkäufe erwirtschaftet werden. Diese Fähigkeit zweifel ich bei Prokon nach den mir gegebenen Zahlen an.

(1) Der Geschäftsbericht 2010 unter Downloads gibt nicht mehr Auskunft.

(2) EBITDA 01-11 *12/11 + (tatsächlicher Umsatz Windparks – berechneter Umsatz Dez. Windparks) = 33 Mio. Euro*12/11 + (11 Mio. Euro – 50 Mio. Euro/11) = 42,5 Mio. Euro

(3) EBITDA 01-11 *12/11 + (tatsächlicher Umsatz Windparks – berechneter Umsatz Dez. Windparks) = 36,6 Mio. Euro*12/11 + (11 Mio. Euro – 50 Mio. Euro/11) = 42,5 Mio. Euro

16 Kommentare
  1. Ceko sagte:

    Sichtbare schlechte Zeiten weisen unbedingt bei Prokon auf faule Nüsse im Verborgenen hin. In einer dreckigen Küche hausen meistens mehrere Schaben hin. Wenn man eine sieht, tummeln sich die anderen im Dunkeln. -Hier liegt wahrscheinlich eine kosmetische Bilanz vor.

  2. Ceko sagte:

    Da der Liquiditätsbedarf bei Prokon schneller voranschreitet als sich die Anlagen verkaufen lassen (Due Diligence, Finanzierung usw.) gebe ich Prokon maximal 5 Monate!

  3. Till Schwalm sagte:

    Hi Ceko Ein schönes Update. Hast du nicht Lust einen neuen Artikel hier auf SFG über Prokon zu schreiben indem du die aktuelle Situation zusammenfasst? Du kannst auch gerne öffentlich nur als Pseudonym auftreten, solange ich deinen richtigen Namen kenne. Kontaktadresse findest du unter der Registerkarte Team. Beste Grüsse, Till

  4. Ceko sagte:

    Steini, die Gier und die Hoffnung ist das was den Verstand aussetzen lässt. Nach Buffet, sollte ein u.a Unternehmen verständlich sein. Als Value Investor sollte man nicht nur das reine Zahlenwerk in Betracht ziehen. Steini, hatte viele e-mails wegen Prokon und viele Böse. Naja, BG Ceko PS. Steini, schau mal AIG an!

    • Ceko sagte:

      Die nackte Wahrheit! Das Eigenkapital ist weg! Man muss schon tief in die Firmenstatistik auf der Internetseite der Prokon einsteigen, um die entscheidenden Zahlen zu finden. Reines Dynamit. Nach der teilkonsolidierten Zwischenbilanz der Geschäftsbetrieb Windenergie und Genussgesellschaft zum 31.12.2013 ist das Stammkapital aufgezehrt. Die Haben-Bilanzseite weist bei der Genussrechtsgesellschaft Prokon Regenerative Energien GmbH die Summe aus Eigenmitteln und Genussrechtskapital Ende August 2013 1.045.526.668,00 Euro aus. Und dann der Schock. Das Genussrechtskapital wird mit 1.152.598.628,00 Euro angegeben. Im Klartext: Das eingeworbene Genussrechtskapital ist um 107 Millionen Euro höher als die tatsächlich vorhandene Summe aus beidem – Genussrechtskapital und Eigenkapital – zusammen. Das bedeutet: Das Eigenkapital ist weg. Hohe Verluste bei Prokon Zudem gibt es riesige Verluste: Die Prokon Regenerative Energien weist Verluste von mehr als 107,2 Millionen Euro aus. Gleiches gilt für die gesamte Prokon Unternehmensgruppe. Die Prokon Unternehmensgruppe leitet das Geld der Anleger an die verschiedenen Prokon-Unternehmungen weiter. Die Prokon Unternehmensgruppe weist ein Eigenmittel- und Genussrechtskapital von 1,2 Millarden Euro aus. Das eingesammelte Genussrechtskapital beträgt rund 1,3 Milliarden Euro. Auch daraus folgt, dass das Stammkapital der Prokon Unternehmensgruppe aufgebraucht ist. Die Prokon Unternehmensgruppe hat Verluste von mehr als 194 Mio. Euro zum 31.12.2013 aufgehäuft. Stille Reserven bei Prokon auf Null Ursprünglich wollte die Prokon argumentieren, sie habe doch erhebliche stille Reserven. Auf Druck der Wirtschaftsprüfer hat dann aber Prokon nachgegeben und in der endgültigen Bilanz für 2012 den Wert der stillen Reserven auf Null festgesetzt. Es gibt also keine Schere mehr zwischen dem Buchwert und dem tatsächlichen Verkehrswert der Prokon-Anlagen. Prokon hat mithin keine Reserven mehr über den Buchwert hinaus. Die nicht durch Gewinne abgedeckten Zinsausschüttungen können von Prokon nicht mehr bei einem Verkauf der Anlagen abgefangen werden. Prokon bestreitet das. Die Rückzahlungen für das Genussrechtskapital könne allein aus bestehenden Projekten geleistet werden.

  5. steini sagte:

    Wow, aus heutiger Sicht ein beinahe prophetischer Beitrag:-) Vielen Dank! Eigentlich müsste man das Ganze aber auch noch aus psychologischer Sicht analysieren, was vielleicht noch aufschlussreicher wäre als das nackte Zahlenwerk: die Problematik mit Proton war doch bekannt, es wurde doch hinlänglich gewarnt! Wieso investiert man trotzdem in so ein Schneeballsystem? Dummheit? Gier? Gutmenschentum weil Öko?

  6. René Schmidt sagte:

    [quote]Technische Analyse gerade mit MACDs hat beim FX-Trading und im Fix Income Bereich definitiv seine Berechtigung. Auch kann man langfristge Equity-Märkte gut mit extrem langfristigen Trends bewerten, allerdings sehe ich bei Einzeltiteln und einer langfristigen (min 3 Jahre) Einzeltitel-Anlage keine Sinn in technischer Analyse. Aller Studien, die ich gelesen habe, zeigen keine Outperformance des Marktes. Auch nachlaufende Stopps sind in meinen Augen eher ein Glücksspiel. Entweder man hat eine Verkaufsmeinung oder nicht. Schöner Artikel dazu auf: http://simple-value-investing.de/blog/wann-sollte-ich-eine-aktie-verkaufen-eine-verblueffend-einfache-antwort Gruss, Till[/quote] Hallo Till, die Wahrheit zeigt sich immer unter dem Strich was bei einem Investment nach dem Schließen der Position heraus gekommen ist. Wichtiger als Technik und fundamentale Daten sind letztlich das Moneymanagement, also der Umgang mit der Position nach dem Einstieg sowie das Risiko pro Einzelposition und Gesamt-Risiko der offenen Position zum Gesamtkapital. Es gibt immer Studien, die dieses und jenes bestätigen. Aber es gibt auch immer Ausnahmen zu den Studien, sonst würde es keine Menschen mit Outperformance an der Börse geben. Egal, so lange es Börse gibt streiten sich Fundis und Techniker was und wer besser ist…Das besser wirds nie geben, sondern nur der persönliche Trading/Investmentstil der unter dem Strich an der Börse Erfolg/Mißerfolg ausmacht. Glücksspiel ist für mich an der Börse, wenn man keine Strategie/Tradingplan einschließlich Moneymanagement hat. Der Stop, egal ob nachlaufend oder in welcher Art er auch da ist, ist ein Teil der Trading/Moneymanagement-Strategie und kann daher für mich kein Glücksspiel sein…;o) Gruß René

  7. Till S. sagte:

    Technische Analyse gerade mit MACDs hat beim FX-Trading und im Fix Income Bereich definitiv seine Berechtigung. Auch kann man langfristge Equity-Märkte gut mit extrem langfristigen Trends bewerten, allerdings sehe ich bei Einzeltiteln und einer langfristigen (min 3 Jahre) Einzeltitel-Anlage keine Sinn in technischer Analyse. Aller Studien, die ich gelesen habe, zeigen keine Outperformance des Marktes. Auch nachlaufende Stopps sind in meinen Augen eher ein Glücksspiel. Entweder man hat eine Verkaufsmeinung oder nicht. Schöner Artikel dazu auf: http://simple-value-investing.de/blog/wann-sollte-ich-eine-aktie-verkaufen-eine-verblueffend-einfache-antwort Gruss, Till

  8. Rene sagte:

    Hallo, ich muss eingestehen, dass ich fundamentale Daten bei Einstiegen nur noch in Verbindung der technischen Analyse, fokussiert Trendfolge auf Wochencharts benutze. Leider decken die fundamentalen Daten immer den Teil der Vergangenheit ab und sind auch schon oft Opfer von Manipulationen geworden. Soll heißen das ich mehr Trends handle, beim Einstieg auf Fundamentaldaten und Vergleiche zu anderen Aktien achte, aber die Ausstiege nach Moneymanagement-Regeln definiere und nach der technischen Analyse mit nachlaufenden Stopps kombiniere. Sollten anhaltende Trends nach meinen Einstiegen erhalten bleiben und ich in diesem Wert Zukäufe plane, schaue ich auch nochmal nach den Fundamentals. Für meinen persönlichen Geschmack sind mir Fundamentaldaten alleine betrachtet zu wenig. Gruß René

  9. Till S. sagte:

    [quote]Hallo, ich kann nicht verstehen, daß sich jemand die Mühe macht ein Ergebnis so genau zu analysieren und dabei zu völlig falschen Schlussfolgerungen kommt, weil er den falschen Betrachtungszeitraum gewählt hat. 11 Monate einen Jahres zu betrachten, statt die gesamte Firmenhistorie führt zu einem völlig verzerrten Bild, gerade in einer Branche, die vom Wetter, sprich vom Wind abhängt, der natürlich jedes Jahr andere Erträge bringt. So sind beispielsweise im [b]Geschäftsbericht 2010[/b], der im Internet verfügbar ist, die Erträge aus dem Bereich Entwicklung kummuliert in Höhe von 25% angegeben. Desweiteren muss m. E. unterschieden werden zwischen der Einheit Entwicklung, die als Dienstleister für die Betriebsgesellschaften auftritt und Gewinne realisiert. Nichts anderes wäre es, wenn die PROKON regenerative Energien die Windkraftanlagen bei einem anderen Dienstleister kaufen würde.[/quote] Ich gebe zu, dass eine langfristigere Betrachtung vorteilhaft wäre. Ich habe mir 2010 ebenfalls angeguckt und komme zum gleichen Ergebnis wie 2011. Ich weiss nicht, was deiner Meinung nach an den Zahlen 2010 positiver sein sollte als 2011. Mein Problem sind die Erträge aus dem Bereich „Entwicklungen“. Dies sind für mich keine wirklichen Erträge aus den hier beschriebenen Gründen. Würde die Einheit für andere Windkraftbetreiber arbeiten, haben wir tatsächlich realisierte Gewinne, die auch ausgezahlt werden dürften, da positive Cash Flows entstehen, die an die Genussscheininhaber weitergeben werden können. So aber ist die Einheit „Entwicklung“ ein einfacher Durchlaufposten im Konzern, welcher gewinnneutral sein sollte und zu keinem positiven Cash Flow führen kann und deshalb auch nicht ausgezahlt werden dürfe. Eine mehr Jahresübersicht nach modernen Rechnungslegungsstandards fände ich sehr hilfreich. Dir ist wahrscheinlich ebenfalls beim Betrachten der Zahlen aufgefallen, dass Prokon hier zu wünschen übrig lässt. Gruss, Till

  10. Zanner sagte:

    Hallo, ich kann nicht verstehen, daß sich jemand die Mühe macht ein Ergebnis so genau zu analysieren und dabei zu völlig falschen Schlussfolgerungen kommt, weil er den falschen Betrachtungszeitraum gewählt hat. 11 Monate einen Jahres zu betrachten, statt die gesamte Firmenhistorie führt zu einem völlig verzerrten Bild, gerade in einer Branche, die vom Wetter, sprich vom Wind abhängt, der natürlich jedes Jahr andere Erträge bringt. So sind beispielsweise im [b]Geschäftsbericht 2010[/b], der im Internet verfügbar ist, die Erträge aus dem Bereich Entwicklung kummuliert in Höhe von 25% angegeben. Desweiteren muss m. E. unterschieden werden zwischen der Einheit Entwicklung, die als Dienstleister für die Betriebsgesellschaften auftritt und Gewinne realisiert. Nichts anderes wäre es, wenn die PROKON regenerative Energien die Windkraftanlagen bei einem anderen Dienstleister kaufen würde.

  11. Till S. sagte:

    [quote]Wirklich schön die Werbeanzeige für Prokon links zu sehen ;). … Weißt du, ob Prokon auch internationale Investitionen tätigt? Die Beratungsbüros befinden sich zumindest alle in Deutschland. Da der deutsche Onshore Windmarkt gesättigt und der Zeitplan des Offshore Projekts in der Nordsee aufgrund fehlender Leitungen bis 2020 nicht realisiert werden kann, sieht es schlecht für die Anleger aus, wenn Prokon nicht das internationale Parkett betritt.[/quote] Was die betriebsbereiten Windparks betrifft, ist Prokon laut ihrer Homepage zurzeit noch nicht international tätig. Jedoch ist ein grosser Teil der geplanten Windparks in Polen angesiedelt, somit sind zukünftige internationale Einnahmen wahrscheinlich. Ich sehe durchaus Möglichkeiten für Prokon weitere Windparks zu entwickeln, um den Gewinnfluss in der Geschäftseinheit Energiesysteme aufrecht zu erhalten. Spannende ist auch zu sehen, wie die Vergütung für Prokon im Ausland aussieht. Vielleicht rechnen sich diese Anlage besser, als die derzeitig fertigen Anlagen in Deutschland und eine Auszahlung von 8% ist gerechtfertigt. Ich glaube nicht.

  12. Chris sagte:

    Wirklich schön die Werbeanzeige für Prokon links zu sehen ;). Hatte heute Post von Prokon im Briefkasten. Darin heißt es: Prokon ist auch mit fast 1.000 Mitarbeitern hemdsärmelig geblieben. Wir wollen ein einfaches, überschaubares und transparentes Wirtschaften. Es heißt weiter Prokon ist für manchen Wettbewerber – besonders die Finanzinstitute und -dienstleister- öfter mal unbequem. Wer unangepasst ist, fällt auf, und so erleben wir ab und zu harten Gegenwind.{…} Prokon begegnet allen {…} mit größtmöglicher Transparenz und Offenheit. – Schade, dass sie das bei deinen Recherchen nicht gezeigt haben. Weißt du, ob Prokon auch internationale Investitionen tätigt? Die Beratungsbüros befinden sich zumindest alle in Deutschland. Da der deutsche Onshore Windmarkt gesättigt und der Zeitplan des Offshore Projekts in der Nordsee aufgrund fehlender Leitungen bis 2020 nicht realisiert werden kann, sieht es schlecht für die Anleger aus, wenn Prokon nicht das internationale Parkett betritt.

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