Rezension: Bargeld statt Buchgewinn
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«Bargeld statt Buchgewinn – Mit Hochdividendenwerten zum passiven Monatseinkommen» von Luis Pazos ist im März 2017 im FBV erschienen. Der Autor hat mir das Buch freundlicherweise gratis zur Verfügung gestellt.
Das Buch erklärt die Vorteile von Investitionen in einkommensstarke Wertpapiere und beschreibt umfangreich eine Vielzahl von verschiedenen Anlagen, die ein hohes passives Einkommen versprechen. Schon die Gliederung zeigt dies. Neben «Business Development Companies», «Master Limitded Partnership», «Income Trusts», «Real Estate Investment Trusts», «Royalty Trusts», «Preferred Shares», «Convertible Bonds», «Schifffahrtsgesellschaften» und «Yieldcos» werden auch «Aktien» und «Anleihen» behandelt.
Die Kapitel über die Anlagen starten mit einer «Zusammenfassung», gefolgt von «Entwicklungen und Besonderheiten», «Kosten und Besteuerung», «Chancen und Risiken», einem «Fazit» und dazu konkrete «Beispiele». Abschließend geht das Buch noch auf Fonds – ihre Vor- und Nachteile – sowie die praktische Umsetzung ein. D.h. wie man eine Depotbank findet, wie man Titel auswählt und ein Portfolio aus einkommensstarken Wertpapieren aufbaut. Die letzten Punkte werden allerdings nur kurz angeschnitten.
Es werden viele Aspekte des Value Investings aufgegriffen
Das Buch zeigt schlüssig auf, warum es Sinn macht, in einkommensstarke Wertpapiere zu investieren. Dabei werden viele Aspekte des Value Investing aufgegriffen, was mir gut gefallen hat. So wird mehrfach Warren Buffett zitiert und jedes Investment einem 5-Punkte-Check unterzogen. Dieser geht wie folgt:
- Ausschüttungsrendite >5%,
- nicht aus der Substanz ausschüttend
- regelmäßige Ausschüttungen
- keine übermäßige Verschuldung
- verlässlich an Börsen handelbar.
Die Punkte 2-4 wende ich selbst bei meinem Vorgehen, um ein Investment auszuwählen, an. Die Parallele zum Value Investing ergibt sich aus den Aspekten langfristig anzulegen und dem Kurs bei der Bewertung eine untergeordnete Rolle zukommen zu lassen.
Fazit
Insgesamt ist das Buch ein gutes Nachschlagewert für die einzelnen Einkommensanlagen. Dafür werde ich es auch in erster Linie verwenden. Wenn ich zu «Royalty Trusts» etwas wissen muss, werde ich mir Pazos Buch zur Hand nehmen. Zum Einstieg in die Börsenwelt ist es für meinen Geschmack hinsichtlich der Anlageklassen zu tiefgründig und gibt einem zu wenige Gerüst drumherum. Es fehlt, abgesehen vom 5-Punkte-Check, eine Strategie, die man bei der Auswahl der Anlagen anwenden könnte.
Dabei ist es vom Stil leider nicht einfach geschrieben und verwendet an einigen Stellen nicht notwendige Bildungssprache, wie «Realzinssklerose» oder «realiter». Das muss man mögen, ich mag es nicht.
Insgesamt finde ich das Buch aber sehr gut und ich habe auch einiges Neues über verschiedene Anlageklassen gelernt. Ich halte das Buch für eine gute Ergänzung der Finanzbibliothek eines erfahrenen Privatanlegers.