Formel innerer Wert

Eine einfache Formel für den inneren Wert

Oder die nicht existierende Buffett-Value-Formel

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Warren Buffett hat nie explizit eine Formel veröffentlicht, wie man den Wert eines Unternehmens berechnen kann. Am Ende des letzten Jahres war jedoch Robert P. Miles an unserer Universität und hielt einen Vortrag über Warren Buffetts Anlagestrategie. Er hat persönliche Interviews mit ihm geführt und mehrere Bücher über seine Anlageverhalten und Berkshire Hathaway veröffentlicht, wie z. B. Warren Buffett Wealth: Principles and Practical Methods Used by the World’s Greatest Investor. In einem überfüllten Hörsaal (ist bei uns normalerweise selten) hat er uns erzählt, dass Warren Buffett zwar keine Formel zur Berechnung des Unternehmenswertes gegeben hat, jedoch einige Hinweise fielen liess, wie diese Bewertung aussehen könnte. Die erhaltende einfache Formel stammte zu meiner Enttäuschung von Benjamin Graham „Intelligent Investieren“ (Kapitel: Wertpapieranalyse für Anfänger: Eine allgemeine Strategie):

Wert = aktueller Gewinn * (8,5 + 2*Wachstum)

Der inneren Wert, den man erhält, ist wie alle Berechnungen abhängig von den Eingabegrössen. Als Wachstum würde ich das durchschnittliche Gewinnwachstum der letzten 10 Jahre annehmen und als Gewinn einen normalisierten aktuellen Gewinn. Mit Normalisierung meine ich, dass sowohl Ausreisser nach oben als auch nach unten geglättet werden. Da die Formel vor allem eine schnelle und einfache Bewertung zulassen soll, würde ich hier nach Bauchgefühl agieren, d.h. sich die Gewinne der letzten 10 Jahre ansehen und dann den letzten Gewinn in die Wachstumsreihe je nach dem anpassen. Um den inneren Wert pro Aktie zu erhalten, kann man das erhaltene Ergebnis durch die Anzahl Aktien teilen oder direkt den Gewinn pro Aktie benutzen. Anschliessend rät Robert P. Miles nach Warren Buffett Manier einen Sicherheitsabschlag von 30% vorzunehmen. Notiert die Aktie unter diesem Wert, ist sie eine Kaufempfehlung.

Ich persönlich würde mich aber nicht allein auf diese Formel verlassen sondern weitere Überlegungen anstellen, vor allem hinsichtlich des Geschäftserfolges. Dies geht mit ausführlicheren Berechnungsmethoden besser, da man sich länger mit dem Unternehmen beschäftigen muss.

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10 Kommentare
  1. Ceko sagte:

    Jede Bewertung ist in hohem Mass subjektiv geprägt – den richtigen Unternehmenswert per se gibt es nicht! MFG Ceko

  2. Andreas sagte:

    Hallo, ein netter Beitrag. Mich würde interessieren, ob die Formel bereits auch in der praktischen Anwendung erfolgreich war. Wie genau sich die 8,5 bei gleichbleibenden Gewinn bzw. die 2x als Aufschlag zusammen setzt wäre ebenso sehr interessant. Beste Grüße Andi

  3. Till S. sagte:

    Hey, vielen Dank für den Input. Werde das in meine Berechnung einbeziehen, wenn ich diese Formel anwenden sollte.

  4. Alex sagte:

    Die Formel sagt ja aus, dass eine Firma die nicht wächst und in Ihrem Gewinn konstant bleibt von Haus aus 8,5 Jahresgewinne Wert ist. Was ich eher für Buffet-untypisch halte ist der Starke Aufschlag auf den Wachstum. wenn eine Firma konstant 6% wächst, dann gewährt die Formel schon mal ein KGV von 12 nur für den Wachstum, zuzüglich der 8,5 die Sowieso im Spiel sind. (Ohne Margin of Safety) IBM (Lt. Gurufocus) EPS 13,4$ Annual Growth (10Y) 6,8% Buffet paid ~ 184$ Innerer Wert = 8,5 * ( 6,8 * 2 ) Innerer Wert = 22,1 KGV * 0,7 (MOS) Innerer Wert = 15,47 KGV 13,4 * 15,47 = 207$ Wells Fargo EPS 2,8$ Growth (10Y) 9,1% Growth 5Y 3,2% Nehmen wir 5% Ergibt ein KGV von 18,5 als Fair, mit MOS ein KGV 12,95 Ergibt ein Preis von 36,26$ Buffet hat Ca. bei 25$ nachgekauft ich denke Er rechnet mehr Sicherheitsmarge rein als die 30%

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