Wozu braucht man Geld als Invstor

Geldvermögen: Die Mär der Vermögensvernichtung

Regelmässig werde ich gefragt, wie man sein Geld richtig anlegt? Oft verweise ich auf den Artikel „Wer, wie, was – wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm!“. Allerdings ist der Artikel eher eine Verhaltensanweisung als eine Anlageempfehlung. Zu dieser stehe ich auch heute noch vollständig: Informiere dich über Geldanlagen!

Verhaltensanweisungen geben einem aber leider nur die Rahmenbedingungen vor, in dem man sich bewegen soll. Sie helfen nicht, ein konkretes Problem zu lösen.

Es gibt keine Universallösung. Zwar glaube ich, dass Unternehmensbeteiligungen die einzigen langfristig rentablen und sicheren Anlagen sind, allerdings befinde ich mich dank meiner Ausbildung und meines Alters in einer Situation, dass ich die nächsten 20-30 Jahre meine Investitionen nicht anrühren muss. Dies erleichtert eine Anlageentscheidung zugunsten von stark wertschwankenden Aktien. Da ich meine Anlagequote jedoch flexibel steuern möchte, benötige ich zumindest eine Alternative.

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Pfleiderer AG

Mein prozentual grösster Verlust

Mein Portfolio sieht auf den ersten Blick gut aus. Allerdings wurde ich Ende letzter Woche gefragt, wie ich meine Verluste bei Wacker Chemie aushalte? Gute Frage.

Von erfolgreichen Menschen kann man lernen. Man sollte ihr Verhalten studieren und dieses kopieren. Von gescheiterten Menschen kann man lernen. Man sollte ihr Verhalten studieren und dieses vermeiden. Mein bisher grösster Anlagefehler war die Pfleiderer AG. Ich habe ihn nicht korrigiert und über 90 % meines eingesetzten Kapitals verloren. Weiterlesen

Die Eurozone ist pleite

Ein polemischer Kommentar: Was würde geschehen, wenn alle Länder der Eurozone zahlungsunfähig würden?

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Nichts würde geschehen.

Alle Länder der Eurozone sind seit Jahren zahlungsunfähig. Keines wird ihre Zahlungen einstellen, weil die Gläubiger bereit sind ihnen immer mehr Geld zu leihen. Ob alle Länder ihr geliehenes Kapital jemals zurückzahlen? Ich glaube nicht! In der Schulden-Forderungen-Kette steht am Ende immer die entsprechende Notenbank (EZB) – egal wer dazwischen geschaltet ist. In den „Krisen“-Ländern hat sich diese Kette nun verkürzt. Die Frage, ob man Griechenland, Portugal, Italien, Spanien oder auch Frankreich, Deutschland, Österreich trauen soll, stellt sich mir nicht mehr. Weiterlesen

Was macht die Börse aus?

Die Börse: Was ist die Börse und wozu dient sie?

Was ist eigentlich die Börse, dieser sagenumwobene Platz, wo angeblich die Zukunft unserer heutigen Zivilisation mitentschieden wird? Der Ort an dem man gegen oder für etwas spielen, spekulieren, investieren kann?

Die Börse ist schon seit längerem kein fester physischer Platz mehr, sondern vielmehr ein weltweites Netzwerk, aus tausenden einzelnen Handelsräumen, die miteinander verknüpft sind – ähnlich wie das Web – allerdings reduziert auf zwei Tätigkeiten „Kaufen“ und „Verkaufen“. Die Börse ist dabei der Markt, der Treffpunkt (symbolisch), an dem Leute ihr Geld in Wertpapiere anlegen oder aus diesen wieder Geld machen können.

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Qualitative Unternehmensanalyse

Fundamental-qualitative Analyse

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Auszug aus meiner Bachelor-Arbeit vom 23.08.2010

„Die fundamentale Analyse als Anlagephilosophie gibt es seit Anfang der 1930er Jahre. Ihre Hauptbegründer sind Benjamin Graham und David L. Dodd, welche das Prinzip der fundamentalen Analyse zum ersten Mal in ihrem Buch „Security Analysis “ im Jahr 1934 formulierten. Sie hielten fest, dass Aktienkurse sowohl durch interne als auch durch externe Daten bestimmt werden. Der innere Wert eines Unternehmens spielt laut Graham und Dodd insbesondere für die langfristige Kursentwicklung eine entscheidende Rolle. Externe Faktoren können dagegen kurzfristige Kursausschläge auslösen, die stark vom inneren Wert abweichen. Ihr Ratschlag für Anleger lautet deshalb, dass „der Anleger ein Konjunkturtief und ein niedriges Marktniveau abwarten sollte, um […] Stammaktien zu kaufen“ (S. 28). Die Idee hinter diesem Ratschlag liegt in der Identifizierung von unterbewerteten Aktien und Märkten, welche mit der Zeit zu ihren inneren Werten konvergieren. Hat der Anleger im unterbewerteten Markt gekauft, kommt diese Rückkehr zum inneren Wert einem Kursgewinn gleich. Ist die Aktie dagegen überbewertet, wird sie verkauft um mögliche Kursverluste zu vermeiden. Weiterlesen

Börse und Wirtschaft

Der Hund und der Mann

oder die Börse und die Wirtschaft

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Eine fabelhafte Metapher über die Börse und ihr verhalten:

„Ein Mann geht auf der Strasse spazieren. Er hat seinen Hund dabei. Und wie Hunde sich verhalten, läuft er vor und kommt wieder zu seinem Herrchen zurück. Dann läuft er wieder vor, sieht, dass er zu weit gelaufen ist, und kommt wieder zurück. So geht es die ganze Zeit. Am Ende kommen sie beide am gleichen Ziel an. Doch während der Mann schön langsam einen Kilometer zurückgelegt hat, ist der Hund herumgerast und hat vier Kilometer zurückgelegt. Der Mann ist die Wirtschaft und der Hund ist die Börse. Wie richtig dieses Beispiel ist, zeigt die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft seit dem Ende der schweren Depression 1930-33. Die Wirtschaft ist kontinuierliche gewachsen, ein, zwei Mal vielleicht auch stehen geblieben oder einen Schritt zurückgegangen, während die Börse hundert Mal oben und wieder unten war.

Fazit: Auf sehr lange Sicht entwickeln sich Wirtschaft und Börse in die gleiche Richtung doch zwischendurch können sie völlig gegensätzliche Richtungen nehmen.“

André Kostolany, Die Kunst über Geld nachzudenken, S. 81

SFG Fonds Businessplan

Auszug aus dem SFG Fonds Businessplan

Dinge, die man nicht vergessen sollte.

Ich bin heute beim Durchstöbern meines Computer auf den Business-Plan gestossen, den ich zusammen mit meinen Kommilitonen zur Gründung des SFG Fonds geschrieben habe. Hierbei ist mir ein Absatz besonders aufgefallen, über den sich jeder Investor Gedanken machen sollte. Leider entfällt er auch mir manchmal in der Hitze des Gefechts:

 

1.2 Normativ-kritischer Ausrichtung

Neben der juristischen Ausrichtung wird sich unsere Firma auch normativ-kritisch positionieren – wir verschreiben uns allgemeinen gesellschaftlichen und sozialen Richtlinien! Hierzu gehört in erster Linie der Vorsatz, keine Kriege oder militärische Konflikte zu unterstützen sowie die Not der Dritten Welt nicht direkt zu missbrauchen und/oder aus ihr Profit zu schlagen. Ersteres bezieht sich vor allem auf die Rüstungsindustrie und Unternehmen, die vorab direkt die kriegsführende Partei unterstützt haben, nicht aber auf Verknappungen und Preisveränderungen, die durch den Krieg ausgelöst wurden. Punkt Zwei bezieht sich auf die Asset-Klasse der Soft Commodities, in welcher lebensnotwendige Nahrungsmittel für die Bevölkerung der Dritten Welt enthalten sind, aber keine Luxuslebensmitteln der westlichen Welt. Zu den Soft Commodities gehören in erster Linie die Grundnahrungsmittel Reis, Weizen, Mais, Roggen sowie Soja, Kartoffeln, Linsen, Yams und Wasser. Wir werden uns nicht an dem direkten Handel mit diesen Nahrungsmitteln beteiligen, weil durch Spekulation die Preise nach oben getrieben werden können. Wir beteiligen uns aber am Handel mit Rohstoffen und Firmen, die indirekt Einfluss auf den Preis von Lebensmitteln haben können, wie zum Beispiel Öl, oder Firmen, die alternative Kraftstoffe produzieren und damit zu einer Verteuerung der Nahrungsmittel beitragen.

Des Weiteren sind Toleranz, Gleichberechtigung und Fairness Leitprinzipien, die wir vertreten. Wir unterstützen den Zuwachs des materiellen und geistigen Wohlstands der Welt, und wir glauben, dass dies von einer Marktwirtschaft am besten erreicht werden kann.

vom 05.10.2008

Warren Buffett on gold

Warren Buffett on why gold is not a good investment

“What the wise man does in the beginning, the fool does in the end.”

Warren Buffett hat den Unterschied zwischen Gold und produzierenden Gütern sehr treffen auf den Punkt gebracht. Hier meine sehr freie Übersetzung dieses Standpunktes:

Der gesamte weltweite Goldbestand beträgt ungefähr 170.000 Tonnen. Wenn man all dieses Gold einschmelzen würde, könnte man einen Würfel von etwa 20,6 Meter Seitenlänge giessen (oder einmal das Brandenburger Tor). Bei 1.350 Euro pro Unze – Kurs, während ich dies schreibe – ist sein Wert 8 Billionen Euro. Nennen Sie diesen Würfel oder das goldene Brandenburger Tor Stapel A.

Nun erstellen Sie einen Stapel B der gleich viel kostet. Dafür können Sie die gesamte Ackerfläche der EU zu deutschen Preisen 15.000 EUR/ha (100 Mio. Hektar mit einer Leistung von ca. 40 Milliarden Euro jährlich) plus 4x sämtliche Unternehmen des DAX, SMI und ATX kaufen (mit jeweils jährlichen Einnahmen von ca. 160 Milliarde Euro). Nach diesen Käufen würden wir ungefähr eine halbe Billion Euro als Handgeld übrig haben (kein Grund also sich nach diesem Kaufrausch klamm zu fühlen).

Können Sie sich einen Investor vorstellen, der Stapel A vor Stapel B wählt?

Verantwortung Finanzen Wer nicht fragt bleibt dumm

„Wer, wie, was – wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm!“

Als ich zusammen mit meinen Kommilitonen den SFG Fonds gegründet habe, haben wir uns lange Gedanken darum gemacht, wer bei uns investieren darf und wer nicht!

In der modernen Finanzindustrie ist es in den letzten Jahren leider Praxis gewesen, Produkte an unmündige Konsumenten zu verkaufen. Das heißt an Personen, die auf der Ebene der Kapitalanlage wenig bis keine Erfahrung haben und eigentlich keine Handlungsfähigkeit besitzen: Entscheidungen über solche Finanzanlagen zu verantworten. Solchen Menschen rate ich grundsätzlich, sich zu informieren. Große Verantwortungslosigkeit sehe ich hier neben den Finanzdienstleistern bei der Politik, da der Lernplan von Schülern in Deutschland zwar Politik, Geschichte und Religion behandelt, ansatzweise auch über die „Wirtschaft“ aufklärt, Kapital und dessen Konkretisierung aber nicht beinhaltet. Dabei bin ich der Meinung, dass die Bevölkerung wie sie über die Demokratie und die Verantwortung bei Wahlen aufgeklärt wird, auch über den Kapitalismus und die Verantwortung der Kapitalanlage aufgeklärt werden muss. Da sie unsere Gesellschaft ebenso prägt und die gleiche Veränderungskraft besitzt.

Damit ruchlose Banken also nicht an unmündige Konsumenten ihre Produkte verkaufen, sollten die Konsumenten als erstes mündige werden. Ab dem Moment der Mündigkeit kann ohne Betrug nicht mehr behauptet werden, sie hätten nicht gewusst, dass sie bei höherer Rendite auch ein höheres Risiko eingehen. Dies ist der Grundsatz jeder Kapitalanlage: Solang sich der Mensch oder die Masse nicht der Emotion hingibt, stehen Rendite und Risiko in einer positiven Beziehung zu einander.

Das heißt, wenn man kein Geld verlieren will oder darf, sollte man auch nicht mehr als den risikofreien Zinssatz bzw. den Tagesgeldzinssatz bei Banken erwarten. Auch hierbei wird das Geld investiert, allerdings nicht von ihnen. Der Unterschied zu der direkten Anlage über Finanzprodukte liegt darin, dass das Risiko bei der Bank und nicht bei ihnen liegt. Die Gestaltungsmöglichkeiten ihres Kapitals im Guten wie im Schlechten liegen allerdings auch in den Händen der verantwortlichen Banker und nicht bei ihnen.

Möchten Sie selbst ihr Kapital gestalten lassen, gibt es nur drei Anlageformen in Unternehmen und damit in die Wirtschaft: Fremdkapital in Form von Anleihen, Eigenkapital in Form von Aktien und Hybridkapital (dazwischen) in Form von Wandelanleihen. Diese können sie kaufen oder verkaufen. Alle anderen Produkte, wie Derivate, Optionen, Fonds etc. sind Ableitungen dieser ersten drei Anlageformen und kann mit finanzwirtschaftlichem Wissen nachgebaut werden. Hierbei können für sie günstige oder teuere Produkte entstehen. Wenn sie ein abgeleitetes Produkt kaufen, müssen sie aber in jedem Fall wissen, wie sie dieses mithilfe der ersten drei genannten Produkte rekonstruieren können. Um den Zusatzwert des abgeleiteten Produktes zu bestimmen, müssen sie ausserdem wissen, was die Rekonstruktion für sie kosten würde.

In den meisten Fällen sind abgeleitete Produkte günstiger, als die Rekonstruktionen, da sie oft viele Transaktionen beinhalten, die als Privatperson teuer sind. Allerdings bringen sie in vielen Fällen keinen Nutzen für den Kunden. Eine einfache Anlage in eine der drei Grundformen würde ein gleiches Rendite/Risiko-Profil erzeugen mit einer wesentlich höheren Transparenz. Aus diesem Grund empfehle ich in den meisten Fällen, in die Grundformen zu investieren. Hierbei spielt das Risikoprofil des Anlegers die einzigen Entscheidungsgrundlagen. Grundsätzlich gilt für die Rendite der Grundformen eines Unternehmens:

Anleihen < Wandelanleihen < Aktien

Das heißt, das grösste Risiko liegt bei Eigenkapitalgeber, gefolgt vom Hybridkapital- und Fremdkapitalgeber. Entscheidet man sich also gegen das Tagesgeld und für eine direkte Anlage muss man wissen, welches Risiko man eingehen möchte und danach seine Anlageform wählen. Wie man das richtige Unternehmen auswählt, werde ich in zukünftigen Artikeln beschreiben.

Wer bin ich

Wer bin ich? Was mach ich? Woher kommt der Name?

Wie ihr in meinem Profil sehen könnt, bin ich Till Schwalm und studiere Banking & Finance an der Universität St. Gallen in der Schweiz. Ich investiere seit über 10 Jahren hauptsächlich in Unternehmensbeteiligungen und das bei einem noch nicht so stattlichen Alter von 25 Jahren. Mein Vorbild, was das Investieren angeht, ist Warren Buffet. Allerdings wie ihr links unter „Links: Weltreise Blog“ (30.04.2018: Wurde abgeschalten) einsehen könnt, teile ich nicht die gleich strenge Heimatverbundenheit wir er, sondern genieße mein erwirtschaftetes Geld, indem ich es für Reisen ausgebe.

Mein Versuch ist es, mit diesem Blog meine Gedanken über das Investieren zu sammeln, zu kommentieren, zu überdenken und mich von ihnen später erneut anregen zu lassen. Hierzu sind alle diejenigen, die sich auf diesen Blog auswelchen Gründen auch immer verirrt haben, herzlich eingeladen meinem Beispiel zu folgen und meine Gedanken zu ergänzen.

Schlussendlich ist noch zu sagen, dass der SFG Fonds ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt von zwei Kommilitonen und mir im Bachelor war, welche als einfache Gesellschaft in der Schweiz existiert hat und welchen Namen ich jetzt in der Tradition des dem Fonds zu Grunde liegenden Investmentstils „Value-Investing“ weiter verwende.