Was macht die Börse aus?

Die Börse: Was ist die Börse und wozu dient sie?

Was ist eigentlich die Börse, dieser sagenumwobene Platz, wo angeblich die Zukunft unserer heutigen Zivilisation mitentschieden wird? Der Ort an dem man gegen oder für etwas spielen, spekulieren, investieren kann?

Die Börse ist schon seit längerem kein fester physischer Platz mehr, sondern vielmehr ein weltweites Netzwerk, aus tausenden einzelnen Handelsräumen, die miteinander verknüpft sind – ähnlich wie das Web – allerdings reduziert auf zwei Tätigkeiten „Kaufen“ und „Verkaufen“. Die Börse ist dabei der Markt, der Treffpunkt (symbolisch), an dem Leute ihr Geld in Wertpapiere anlegen oder aus diesen wieder Geld machen können.

Wo ist das Risiko am kleinsten?

Auch wenn alle Märkte miteinander vernetzt sind, wählt der Anleger heutzutage meisten noch einen spezifischen Börsenplatz aus. An den grossen Plätzen wie etwa der „Deutschen Börse“ ist das Risiko minimiert, dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen im Geschäftsverkehr nicht nachkommt. Da alle Aufträge (Orders) innerhalb der Börse abgewickelt werden – Käufer und Verkäufer wissen nicht, mit wem sie handeln – gibt es kein Gegenpartei-Risiko.

Als Geschäftspartner tritt rechtlich nur die Börse in Erscheinung. Gleichzeitig wird die Liquidität an den grossen Plätzen gebündelt. Als Kleinanleger gibt einem das die Sicherheit (meistens) den bestmöglichen Ausführungspreis zu bekommen. Dagegen werden durch kleine Online-Broker, die intern ein börsenartiges Handeln zwischen ihren Kunden ermöglichen, die Kosten für den Anleger reduziert. Wenn diese keine Gegenpartei für die aufgegebene Order finden, werden die Aufträge aber auch an die grossen Plätze übertragen.

Die Börse ist reine Marktwirtschaft.

Die Börse funktioniert dabei als reine Marktwirtschaft, bei der die Kurse und Preise nur von Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Für jede Aktie, die gekauft oder verkauft werden möchte, muss es einen Verkäufer oder Käufer geben, der diese in der gewünschten Menge und zum gewünschten Preise zur Verfügung stellt. Wenn zu einem bestimmten Kurs keiner bereit ist seine Wertpapiere zu kaufen, fällt der Kurs oder umgekehrt, wenn zu einem bestimmten Kurs keiner bereit ist seine Wertpapiere zu verkaufen, steigt der Kurs.

Verschiedene Ursachen können die Nachfrage (Kaufinteresse) und das Angebot (Verkaufsinteresse) beeinflussen. Langfristig sind diese Ursachen nach meiner Meinung fundamentale Gründe, kurzfristig spielt aber auch die Gier und die Angst (Psychologie) an der Börse eine grosse Rolle. Je nachdem in welcher Laune sich die Börse gerade befindet, können Wertpapiere auf fundamentale Nachrichten wie Gewinne, Aussichten, Entwicklungen, Erfindungen oder Entdeckungen von den jeweiligen Unternehmen sowie das Umfeld indem sich die Wirtschaft gerade befindet, entweder stark ansteigen oder eben auch einstürzen.

Was ist als Value Investor wichtig?

Als Value-Investor liegt die wichtigste Aufgabe darin starke Nerven und Durchhaltekraft zu besitzten, um sich nicht der Psychologie der Börse zu unterwerfen. Als Value-Investor sollte man nicht davon träumen über Nacht zum Millionär zu werden. Es ist jedoch möglich mit harter Arbeit und sehr viel Einsatz und Geduld. Wenn man sich an diese Regeln hält, wird man langfristig und seriös zu den Gewinnern zählen.

3 Kommentare
  1. Peter sagte:

    Bis jetzt habe ich mich mit dem Thema ETFs beschäftigt, weil sie pflegeleicht sind und man muss es ein bis zweimal im Jahr anpassen. Bis jetzt bin ich mit der Buy and Hold Strategie gut gefahren. Value Investing ist sicherlich auch interessant.

  2. Dr. Jürgen Nawatzki sagte:

    Value Investing ist sicherlich ein interessanter Ansatz, aber eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie mit passiven, weltweit anlegenden ETFs ist auch nicht zu verachten. Vor allem kann man mit einem Sparplan regelmäßig ETFs kaufen und das sehr kostengünstig. Viele Direktbanken haben Sparpläne im Angebot, wo 100 Prozent des Sparbeitrags in die Geldanlage fließen. Dort kann man ETF-Anteile also ganz ohne Kosten erwerben. Und der MSCI World Index zum Beispiel hat in den letzten 44 Jahren im Schnitt 7,4 Prozent Rendite pro Jahr gemacht, was ich nicht schlecht finde. Kaufen und lange halten: Ein guter Ansatz, um unnötige Kosten zu vermeiden, die bloß die Rendite schmälern.

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