Insolvenz Praktiker

Drei Fehlinvestitionen und was ich daraus gelernt habe – Teil 2: Praktiker

Versuch aus deinen Fehlern zu lernen oder besser noch aus den Fehlern von anderen. Aber verurteile denjenigen/diejenige nicht für seine/ihre Fehler, sondern bedanke dich, dass er/sie sie mit dir teilt. Am besten indem du hilfst und über deine Fehler sprichst.

Im Rahmen eines Vortrags im Sommer 2018 habe ich über meine drei besten Fehlinvestments gesprochen und was ich daraus gelernt habe. Diese drei Fehler möchte ich jetzt auch hier mit euch teilen. Hier ist das zweite Video:

 

 

Im ersten Video stelle ich meine Investition in die Pfleiderer AG (über die ich 2012 auch schon mal geschrieben habe) und das Problem von Schulden vor, im zweiten Video spreche ich über die Baumarktkette Praktiker (die ich hier mehrfach erwähnt habe) und einem Anleiheinvestment bei dem ich zu wenig wusste und im dritten und letzten Video spreche ich über die Bed Bath & Beyond Inc und das Problem von strukturell gefährdeten Märkten.

 


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Pfleiderer AG

Drei Fehlinvestitionen und was ich daraus gelernt habe – Teil 1: Pfleiderer

Versuch aus deinen Fehlern zu lernen oder besser noch aus den Fehlern von anderen. Aber verurteile denjenigen/diejenige nicht für seine/ihre Fehler, sondern bedanke dich, dass er/sie sie mit dir teilt. Am besten indem du hilfst und über deine Fehler sprichst.

Im Rahmen eines Vortrags im Sommer 2018 habe ich über meine drei besten Fehlinvestments gesprochen und was ich daraus gelernt habe. Diese drei Fehler möchte ich jetzt auch hier mit euch teilen. Hier ist das erste Video:

 

 

Im ersten Video stelle ich meine Investition in die Pfleiderer AG (über die ich 2012 auch schon mal geschrieben habe) und das Problem von Schulden vor, im zweiten Video spreche ich über die Baumarktkette Praktiker (die ich hier mehrfach erwähnt habe) und einem Anleiheinvestment bei dem ich zu wenig wusste und im dritten und letzten Video spreche ich über die Bed Bath & Beyond Inc und das Problem von strukturell gefährdeten Märkten.

 


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Lego Investment

Das Lego Investment

Ich habe vor einiger Zeit auf einem anderen Blog und einem YouTube-Kanal gesehen, dass man Lego heute auch als Investment bezeichnen darf. Ich musste dabei schmunzeln, weil ich scherzhaft öfter zu meiner Frau sage, dass Lego mir ungefähr die gleiche Rendite bringt wie meine Aktieninvestments. Allerdings kaufe ich Lego Sets nicht um sie im Karton im Keller zu konservieren, sondern als eines meiner liebsten Hobbys: Ich kaufe nur aus der Lego Creator Expert Häuser Serie, baue sie auf und stelle sie mir ins Regal. Weiterlesen

Trying too hard Dean Williams

„Trying too hard“ von Dean Williams

Vor einiger Zeit bin ich in meinem Archiv erneut auf einen Vortragstext von Dean Williams gestoßen, welchen er 1981 als Ersatz für Dave Broder am Rockford College gehalten hat. Ein Text, den ich jetzt ein zweites Mal gelesen habe, und der mich wieder zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht hat. Viel mehr kann man von einem guten Vortrag nicht erwarten. Weiterlesen

Wieso ich nicht mehr nur nach günstigen, sondern vor allem nach guten Aktien suche

Wieso ich nicht mehr nur nach günstigen, sondern vor allem nach guten Aktien suche

Ich investiere jetzt seit 10 Jahren mehr oder weniger professionell mein Geld an der Börse. Begonnen habe ich mit einem Investmentclub während der großen Finanzkrise 2009. Rückblickend eine herrliche Zeit für Schnäppchenjäger. Ich habe innerhalb kürzester Zeit mein investiertes Geld verdreifacht und bin der Börse treu geblieben. Allerdings folgten auf meine sehr erfolgreichen Jahre bis 2013 fünf eher magere und das obwohl die Börsen ziemlich gut gelaufen sind. Rückblickend kann ich ziemlich genau sagen, was mich Performance gekostet hat. Weiterlesen

Creme de la Creme der Unternehmen Gewinnbringend Investieren

Die Crème de la Crème der Unternehmen

Ich bin grundsätzlich auf der Suchen nach kapitaleffizienten Unternehmen. Unternehmen, die es schaffen, ohne viel Geld zu wachsen und Geld an ihre Aktionäre zurückzuführen – die Crème de la Crème der Unternehmen.

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Unternehmen mit Netzwerk-Effekten

Die besten Unternehmen haben versteckte Netzwerke

Als Value Investor sollte man sich immer die Frage stellen: Was macht ein gutes Unternehmen aus? Die Antwort ist relativ einfach: Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil – von Warren Buffett als Burggraben bezeichnet. Dieser Burggraben kann von sehr klein bis gigantisch reichen und in seiner Art und Weise stark variieren.

So können Burggräben natürlich sein, wie zum Beispiel bei Versorgungsunternehmen. Sie können technische sein, wie zum Beispiel durch Erfindungen und Patente. Sie können regulatorisch sein, wie zum Beispiel durch Gesetzgebung oder Normen. Sie können durch Marken entstehen oder durch Netzwerk-Effekte.

Netzwerk-Effekte bilden starke Wettbewerbsvorteile

Als Netzwerk-Effekt bei Unternehmen wird ein veränderter Nutzen für den Kunden beschrieben, wenn sich die Anzahl der Kunden verändert. Sie können sowohl positiv als auch negativ sein. Für den Wettbewerbsvorteil konzentriert man sich auf den positiven Netzwerk-Effekt: Mehr Kunden = mehr Nutzen. Der Einfachheit halber vermische ich hier die Begriffe positiver Netzwerk-Effekt und positiver Feedback-Effekt. Der positive Feedback-Effekt besagt, dass durch eine höhere Anzahl Nutzer der Wert eines Netzwerkes steigt. Dieser Anstieg führt dazu, dass neue Nutzer dem Netzwerk beitreten.

Unternehmen mit diesen Effekten haben ein sich selbstverstärkendes Geschäftsmodell, lassen sich oft als Kreislauf darstellen und tendieren zu Monopolen. Dies macht sie aus gesellschaftlicher Sicht oft negativ, als Investor aber sehr attraktiv. Zu den Unternehmen mit einem selbstverstärkenden Geschäftsmodell gehören viele Unternehmen der New-Economy.

Beispiele für Unternehmen mit Netzwerk-Effekt

Neben klaren Netzwerkmodellen wie Alphabets Suchmaschine Google und das soziale Netzwerk Facebook, haben auch Unternehmen wie Microsoft, Amazon oder Netflix starke Netzwerk-Effekte.

Microsoft

Microsoft Office hat unter den Bürodatenverarbeitungs-Programmen mit Word, Excel und Power Point die meisten Nutzer. Deshalb bilden Schulen und Universitäten in Kursen zur Informationsverarbeitung auf diesen Programmen aus und Unternehmen setzten diese Kenntnisse voraus. Das erhöht wiederum die Nutzeranzahl und führt dazu, dass weiter auf diesen Programmen ausgebildet wird. Selbst wenn andere Programme gratis auf den Markt kommen, ist der Wechsel für den Nutzer mit hohen Kosten verbunden und senkt die Kompatibilität mit außenstehenden Nutzern. Dieser Netzwerkeffekt ist sicherlich mit einer der Gründe, warum Microsoft und viele andere Softwareunternehmen viele ihrer Programme Schulen und Universitäten gratis zur Verfügung stellen.

Amazon

Ein Kreislauf ist auch bei Amazon, dem größten Marktplatz der Welt, zu finden. Die Größe der Plattform erhöht die Attraktivität für Verkäufer, da sie dadurch die meisten Kunden finden, was das Angebot erhöht und damit die Attraktivität für Kunden erhöht, was wiederum die Attraktivität der Plattform für Verkäufer erhöht – ein selbstverstärkender Effekt. Ähnlich verhält es sich auch bei eBay und anderen Handelsplattformen, die eine Nische dominant besetzen.

Netflix

Ein nicht ganz so offensichtlicher Kreislauf lässt sich auch bei Netflix feststellen. Netflix ist der größte Streaming-Anbieter der Welt. Damit hat man das größte Budget, um viele Inhalte einzukaufen oder gar selbst zu produzieren, was wiederum die Attraktivität für Zuschauer erhöht, ihre Anzahl und Zahlungsbereitschaft und damit das Budget, um Inhalte einzukaufen. Allerdings wird Netflix in den nächsten Jahren von einem noch größeren Inhaltsanbieter mit noch größerem Budget herausgefordert. Der Disney-Konzern hat angekündigt, mit dem auslaufenden Netflix-Vertrag 2019 einen eigenen Streamingdienst mit exklusiven Disney-Inhalten zu starten oder seine Inhalte über andere Dienste als Netflix direkt zu vermarkten.

Offensichtliche Netzwerke vs. weniger offensichtliche Netzwerke

Wichtig ist es, nicht nur nach offensichtlichen Netzwerken, bei denen das Geschäft durch einen Beitrag vom Nutzer entsteht, zu suchen. Netzwerke, wie Facebook, Twitter, Instagram und Co, bei denen der Nutzer direkt für den Inhalt verantwortlich ist, sind offensichtlich. Der Angriff eines Konkurrenten geht immer direkt gegen das Netzwerk. Nicht grundlos hat sich Facebook Instagram einverleibt. Netzwerke, wie Microsoft Office oder Netflix, sind dagegen weniger offensichtlich. Angriffe der Konkurrenz kommen eher über den Preis oder die Qualität ihres Produktes, wie OpenOffice oder Hulu, und sind eher zum Scheitern verurteilt.

Was ist eure Meinung zu Wettbewerbsvorteilen bei Unternehmen und von Netzwerk-Effekten?
Luxus

Luxus ist nicht für jeden!

«Was ist Luxus?» Die Antwort kann für jeden persönlich etwas anderes bedeuten. Als Investor ist die Frage aber aus kollektiver Sicht wichtig zu beantworten. Zumindest, wenn man in Unternehmen mit Luxus-Marken investiert und eine klassische Unternehmensanalyse machen möchte.

Was macht eine Luxus-Marke aus?

Luxus-Marken haben im Regelfall einen tiefen Burggraben mit Preissetzungsmacht und konjunkturunabhängigen hohen Margen. Echter Luxus kann diese Margen im Vergleich zu vermeintlichen Luxus meistens über Jahrzehnte aufrechterhalten. Deshalb sind sie für langfristige Investoren mit einem Buy-and-Hold-Ansatz spannend. Bernard Arnault ist mit dem Kauf von Luxus-Marken und seiner Firma LVMH einer der reichsten Menschen Europas geworden.

Vermeintlicher Luxus ist dagegen eher den Gesetzen der Mode ausgesetzt und verlieren seinen Nimbus, wenn der Trend endet oder das Luxusgut einer breiten Masse zur Verfügung steht. Im Gegensatz dazu haben echte Luxus-Marken mehrere der folgenden Eigenschaften:

  • Einzigartigkeit: Es sind unersetzbare Dinge. Produkte, die in kleinen Mengen und oft in Handarbeit hergestellt werden. Sie sind manchmal mehr Kunstwerk als nützliches Produkt. Luxus-Güter können häufig nur an einem speziellen Ort oder in einem Land hergestellt werden.
  • Exklusive Distribution: Man macht Rarität zur Strategie. Es gibt Wartelisten und nur wenige Geschäfte, sogenannte Flag-Ship-Stores, wo man die Produkte kaufen kann.
  • Zeitlosigkeit: Dinge, die sehr lange halten und nie aus der Mode kommen, die an die nächste Generation weitergegeben werden können, wie eine hochwertige Armbanduhr.
  • Exzellenz: Sie werden von geschulten Handwerkern oder Künstlern hergestellt. Aus den feinsten Materialien und in der besten Verarbeitung. Der Kundenservice muss herausragen und nahezu perfekt sein.
  • Ikonische Kommunikation: Sehr niveauvolle und exzellente Bildsprache.
  • Sinnliche Ästhetik: Raffinierte Ästhetik, Vermittlung von Sinnlichkeit, Genuss mit einer Spur Extravaganz für alle fünf Sinne.
  • Seele der Marke: Die Identität ist eng mit dem Schöpfer/ Erfinder verbunden, mit der Geschichte des Hauses und sie hat Ihren Ursprung in dieser Geschichte.
  • Innovation: Marken, die Grenzen herausfordern und überraschen. Sie bleiben ihren Wurzeln treu, werden aber moderner und passen ihren Stil an die heutige Zeit an.

Was ist für ein Investor die wichtigste Eigenschaft?

Wichtig für die Unternehmensbewertung ist, dass Luxus aus kollektiver Sicht den normalen Rahmen übersteigt, verschwenderisch ist und für einen großen Teil der Gesellschaft als erstrebenswert, aber nicht erreichbar, gilt. Luxus hebt sich vom normalen gesellschaftlichen Leben ab und repräsentiert oft Status und Erfolg. Dies ist der wichtigste Teil für die Bewertung von Luxus-Marken. Man muss ihn verstehen, aber nicht gutheißen. So etwas wie «Affordable Luxury», wie ihn Michael Kors propagiert, gibt es nicht. Luxus kann nicht erschwinglich sein, denn ansonsten ist es kein Luxus.

Um Luxus-Marken zu erkennen, sollte man sich deshalb fragen, ob das Unternehmen versucht, weniger zu verkaufen, als möglich wäre? Gibt es Wartelisten für die Produkte, gibt es nur bestimmte Orte an denen die Produkte hergestellt oder verkauft werden? Sind die Produkte vielleicht sogar einzigartig?

Luxus ist Hermès Birkin Bag

Ein repräsentatives Bespiel für diese Art Luxus ist die Hermès Birkin Bag. Diese lässt sich nur in den Hermès Geschäften (weltweit 304) bestellen. Der Preis liegt derzeit in der günstigsten Ausführung bei 11.900,- USD. Wenn man Glück hat, kommt auf eine Warteliste. Die Produktion ist künstlich beschränkt. Laut «The Economist» stellte Hermès nur 2-3 Taschen pro Woche her. Die Wartezeit beträgt gerüchteweise bis zu 6 Jahre, wenn man auf die Warteliste kommt. Erhält man seine Tasche dann tatsächlich kann man sie sofort im neuwertigen Zustand mit Aufpreis von ca. 20% weiterverkaufen. Zusätzlich ist die Tasche sehr unpraktisch, da sie für den täglichen Gebrauch zu schwer ist.

Wo fängt Luxus an und wo hört Luxus auf?

Die Frage ist natürlich wieder für jeden persönlich anders zu beantworten. Hier ist meine Liste von Luxus-Marken im Segment Fashion und Accessoires (von Luxus zu Premium):

  • Hermès
  • Cartier (Richemont)
  • Brunello Cucinelli
  • Louis Vuitton (LVMH)
  • Dior
  • Tiffany
  • Omega (Swatch)
  • Prada
  • Gucci (Kering)
  • Giorgio Armani (privat)
  • Zegna (privat)
  • Valentino (privat)
  • Roberto Cavalli (privat)
  • Manolo Blahnik (privat)
  • Burberry
  • Dolce & Gabbana (privat)
  • Jimmy Choo (Michael Kors)
  • Moncler
  • Salvatore Ferragamo

Hier beginnt in meine Augen Premium:

  • Movado
  • Tods
  • Piquadro
  • Boss
  • Coach (Tapestry)
  • Michael Kors
  • Ralph Lauren

Seht ihr die Reihenfolge anderes oder gibt es für euch noch weitere wichtige gelistete Luxus-Marken?

Meine 1-jährige Tochter, die Aktionärin

Meine 1-jährige Tochter, die Aktionärin

Viele kennen das Sparbuch von unseren Großeltern, welches zur Geburt von uns Enkelkindern eingerichtet wurde. Zu jedem Geburtstag und jedem Weihnachten wurde ein kleiner Betrag eingezahlt. Und zum 18. Geburtstag hat es dann den Führerschein oder das erste Auto finanziert. Bei mir war es zumindest hinsichtlich des Führerscheins so.

Ich bin im letzten Jahr Vater geworden. Und es stellte sich in der Familie die Frage, ob und wenn ja, wie man heutzutage für seine Kinder/Enkelkinder sparen sollte. Ein Sparbuch kommt nicht mehr in Frage. Das erklärt sich bei den aktuellen Zinsen von selbst, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass sich ein Sparbuch über 18 Jahre Anlagezeitraum verglichen mit Aktien selten gerechnet hat.

Wir haben uns also für ein Aktiendepot entschieden. Anders als meine Großeltern, die für mich angespart haben, hat unsere kleine Tochter direkt eine größere Summe zur Geburt bekommen. Trotzdem stellte sich die Frage, soll man seinem Kind das Geld bereits schenken oder besser abwarten, um zu sehen, wie es sich entwickelt? Ich denke da ähnlich wie mein Blogger-Kollege Nico von Finanzglück. Es geht darum, den Kindern finanzielle Verantwortung beizubringen, deshalb sollten sie auch das Geld haben. Anders als Nico investiere ich aber nicht in einen ETF-Sparplan.

Das liegt zum einen daran, dass wir nicht einen Teil des Kindergeldes investieren, sondern das Geld bereits da ist. Und auch wenn sich die Märkte 2017 auf Rekordkursen befunden haben, ist ein Sparplan der Einmalanlage unterlegen, wenn die mittlere Rendite im Anlagezeitraum positiv ist. Dies war zumindest beim DAX über 18 Jahren bisher immer der Fall, wie ein Vergleich des klassischen Renditedreieckes zum Sparplandreieck zeigt.

Die nächste Frage, die wir uns gestellt haben: Einzelaktien oder ein breiter ETF? Und hier bin ich nach meinem Bauch gegangen: Einzelaktien. Im vollen Bewusstsein wahrscheinlich Rendite links liegen zu lassen und ein größeres Risiko einzugehen. Manchmal ist es wichtig, auf diese irrationale Überzeugung in unserem Inneren zu achten.

Ich möchte meiner Tochter neben der finanziellen Verantwortung auch etwas über Aktien und Kapitalismus, der über die pure Gewinnmaximierung hinausgeht, beibringen. Ich möchte, dass sie irgendwann versteht, dass Aktien Unternehmensbeteiligungen sind und in diesen Menschen für einen arbeiten, und keine abstrakten Wertpapiere. Ich möchte, dass sie sich später mit ihrem Portfolio identifizieren kann. Ich möchte, dass sie im Supermarkt, beim Shoppen oder wenn sie am Computer sitzt, ihre Firmen wiedererkennt. Das geht nicht mit einem ETF.

Also habe ich mich der Herausforderung gestellt, zehn Einzeltitel in zwölf Monaten zu finden. Ich glaube bis zu ihrem ersten Geburtstag zehn Unternehmen gefunden zu haben, die in 18 Jahren noch existieren und nicht zu teuer waren. Eine spannende Aufgabe.

Alle Kaufabrechnungen habe ich ausgedruckt und in ihrem Ordner abgelegt, sodass wir, wenn sie alt genug ist und anfängt sich dafür zu interessieren, mit ihr darüber sprechen können. Dividenden werden selbstverständlich reinvestiert, sobald eine entsprechende Summe zusammengekommen ist. Voraussichtlich das erste Mal zu ihrem dritten Geburtstag. Dann können auch neue Titel dazukommen und später möchte ich diese mit ihr zusammen auswählen.

In diesem Sinne, mein Schatz, ist dieser Blogeintrag in erster Linie für dich und als Erinnerung für mich geschrieben.

Alles Liebe,
dein Papa (oder derzeit «dada»)

Das Ei des Kostolany

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Gemessen an der Volatilität hat es nach einem sehr ruhigen Aktienmarkt 2017 mit auf breiter Front steigenden Kursen seit Anfang des Jahres einige Unruhe mit fallenden Kursen gegeben. Ein Phänomen, welches in mir die Erinnerung an das „Ei des Kostolany“ hervorgerufen hat. Es ist aus meiner Sicht eines der eindrücklichsten Schaubilder hinsichtlich der zyklischen Bewegung von Aktienmärkten

André Kostolany (1906 – 1999) geht von drei Phasen aus, die sich wiederholen: der Überreibung, dem Stimmungsumschwung und der Korrektur. Diese drei Phasen gibt es sowohl in der Aufwärts- als auch in der Abwärtsentwicklung des Marktes. Wenn man weiß, in welcher Phase sich der Markt befindet, kann man je nachdem verkaufen, abwarten oder kaufen.

Der Börsenzyklus im Ei des Kostolany

Kostolany unterteilt dabei in umsatzstarke und -schwache Märkte. Zusätzlich stellt die Ei-Spitze hohe Börsenkurse dar und der Ei-Boden tiefe Kurse. Dabei sind je Börsenphase nach seiner Beobachtung die zittrigen oder die hartgesottenen Anleger am Werk. In der Übertreibung der Aufwärtsphase kaufen zittrige Anleger voller Euphorie. Danach bröckeln die Kurse bei niedrigen Umsätzen in denen in erster Linie die Hartgesottenen verkaufen. Gefolgt von einem langen Stimmungsumschwung. Anschließend gibt es Panikverkäufe der zittrigen Anleger und eine Übertreibung der Abwärtsphase. Dieser folgt eine Phase sich leicht erholenden Kurse mit niedrigen Umsätzen, in der nur noch wenige Hartgesottene kaufen. Gefolgt von einem weiteren langen Stimmungsumschwung. Und das Ei des Kostolany beginnt von vorne.

Das Ei des Kostolany

*aus „Der grosse Kostolany: Börsenseminar – Börsenpsychologie – Die besten Geldgeschichten