Fundamental-qualitative Analyse
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Auszug aus meiner Bachelor-Arbeit vom 23.08.2010
„Die fundamentale Analyse als Anlagephilosophie gibt es seit Anfang der 1930er Jahre. Ihre Hauptbegründer sind Benjamin Graham und David L. Dodd, welche das Prinzip der fundamentalen Analyse zum ersten Mal in ihrem Buch „Security Analysis “ im Jahr 1934 formulierten. Sie hielten fest, dass Aktienkurse sowohl durch interne als auch durch externe Daten bestimmt werden. Der innere Wert eines Unternehmens spielt laut Graham und Dodd insbesondere für die langfristige Kursentwicklung eine entscheidende Rolle. Externe Faktoren können dagegen kurzfristige Kursausschläge auslösen, die stark vom inneren Wert abweichen. Ihr Ratschlag für Anleger lautet deshalb, dass „der Anleger ein Konjunkturtief und ein niedriges Marktniveau abwarten sollte, um […] Stammaktien zu kaufen“ (S. 28). Die Idee hinter diesem Ratschlag liegt in der Identifizierung von unterbewerteten Aktien und Märkten, welche mit der Zeit zu ihren inneren Werten konvergieren. Hat der Anleger im unterbewerteten Markt gekauft, kommt diese Rückkehr zum inneren Wert einem Kursgewinn gleich. Ist die Aktie dagegen überbewertet, wird sie verkauft um mögliche Kursverluste zu vermeiden.
Eine kurze Definition der fundamentalen Analyse liefert Investopedia, eine Homepage für Definitionen von Begriffen rund um das Finanzwesen:
“Fundamental analysts attempt to study everything that can affect the security’s value, including macroeconomic factors (like the overall economy and industry conditions) and company-specific factors (like financial condition and management).
The end goal of performing fundamental analysis is to produce a value that an investor can compare with the security’s current price, with the aim of figuring out what sort of position to take with that security (underpriced = buy, overpriced = sell or short).”
Die wichtigste Aufgabe der fundamentalen Analyse ist demnach den Wert der Anlage zu bestimmen, der als Vergleich mit dem aktuellen Kurs dienen kann. Hierfür haben Graham und Dodd die Bedeutung des Buchwertes als Kenngrösse besonders hervorgehoben. Die Profitabilität war dagegen eher eine Nebenbedingung. In der weiteren Entwicklung der Unternehmensbewertung haben sich jedoch die zukünftigen Gewinne und Kapitalrückflüsse sowie ihre Erwartungen als Standard für den Wert eines Unternehmens in der Praxis und in der Wissenschaft durchgesetzt. Als mögliche Bewertungsmodelle ist das Dividend Discount Model (DDM) oder der Discounted Cash-Flow (DCF) zu nennen. Eine Zusammenführung des Buchwertes und des DCF-Ansatzes liefert das Residual Income Valuation Model (RIM). Da zur Beurteilung des Unternehmenswertes zukünftige Rückflüsse prognostiziert werden sollen, muss neben der internen Unternehmensanalyse auch eine Gesamtmarktanalyse durchgeführt werden. Dies macht die fundamentale Analyse sehr aufwendig und für den privaten Anleger nur verbunden mit einem hohen Zeitaufwand möglich.“