Podcast: Aktien, ETFs oder Fonds?

In der 4. Folge des Good Investing Podcasts gehen wir der Frage nach:

Investieren wir in Aktien, ETFs oder Fonds?

Wir zeigen euch, wie wir es machen und welche Vor- und Nachteile die unterschiedliche Anlagemöglichkeiten für Value Investoren haben.

Gerne kannst du den Good Investing Podcast auch abonnieren:

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Luxus

Podcast: Wie bewertet man Wachstumsunternehmen?

In der 3. Folge des Good Investing Podcast gehen wir der Frage nach:

Wie bewertet man Wachstumsunternehmen?

Zusammen mit unserem Gast Stefan Waldhauser vom Digital Leaders Fund klären wir in kurzen 10 Minuten, warum man Wachstumsunternehmen mit kurzer Börsenhistorie nicht anhand von klassischen Value Investing Kennzahlen bewerten kann, aber trotzdem die Philosophie des Value Investings anwenden kann.

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Performance SFG-Value

Podcast: Warum Value Investing – und kein anderer Investmentstil?

 

 

Eine Frage, die wir häufig zu hören bekommen.

Es geht um die Einstellung zum Investieren: Was ist richtiges und was falsches Investieren?

Diese Folge ist zwar ohne Gäste, dafür mit Warren Buffett, Benjamin Graham, ehemaligen Chefs, Alexander von Humboldt und Taschenrechnern.

Neue Fragen könnt ihr über fragen@valuedach.de oder einfach hier in den Kommentaren einreichen.

Good Investing Podcast mit Till & Tilman

 

 

Zusammen mit Tilman von valueDACH starte ich heute mit einem neuen Format.

Mit dem Good Investing Podcast wollen wir eine Serie machen, bei der wir eure Fragen beantworten!

Fragen könnt ihr über fragen@valuedach.de oder einfach hier in den Kommentaren einreichen.

Wir freuen uns auf viele spannende und herausfordernde Fragen, die Interaktion mit euch und hoffen euch an einige interessanten Gesprächen teilhabenzulassen.

Hört euch den Piloten „Was machen wir beim Good Investing Podcast?“ an.

Die zweite Folge ist ebenfalls bereits aufgenommen.

In diesem Sinne: Stay tuned!

Interview auf dem Kanal von Gero Gode

Das Video von Gero Gode dreht sich um meinen Investmentprozess und meine Einstellung zum Investieren.

Erwähnte Unternehmen Alphabet (min. 34:11) und Amazon (min. 38:50).

Farmland

Warum Sachanlagen eine immer kleinere Rolle spielen

Momentan ist Berichtssaison von Fonds und ich lese die Berichte der Investoren gerne. Insbesondere da sie mir helfen, auf neue Gedanken zu kommen oder alte aufzufrischen. Der Bericht von Robert Vinall in seinem Co-Investor Letter 2019 hat mich dazu gebracht, über Sachanlagen neu zu denke. Da der Investorenbrief von ihm auf Englisch ist, möchte ich hier den Kernpunkt über Sachanlagen mit meinen eigenen Gedanken wiedergeben.

Wissen ist Wert

Robert Vinall hat laut Investorenbrief in Südafrika eine Macadamia-Farm besucht und dort erfahren, dass man durch die richtigen Anlagen und die Informationen, die man draus gewinnen kann, den Ertrag der Macadamia-Farm um den Faktor 10 zu einer schlecht gemanagten Farm erhöhen konnten. Das interessante ist, dass die gleiche Farm ohne die Informationen und Technologie nur 1/10 des Ertrags bringt. Die Schlussfolgerung, die daraus gezogen wurde, ist, dass das Wissen über den richtigen Anbau, die richtige Bewässerung etc. (also nicht greifbarer Werte) zehnmal soviel wert ist, wie das Ackerland selbst. Und hier reden wir nicht von Digitalwirtschaft, sondern von der vielleicht greifbarsten Branche überhaupt, der Landwirtschaft.

Der Landwirt aus Deutschland

Ich habe in dem Zuge auch mit einem Landwirt aus Deutschland gesprochen. Er hat mir berichtet, dass die Differenz der Erträge in Deutschland nicht so hoch ist, da das Land schnell an den ökonomisch besten Landwirt geht. Alle anderen werden verdrängt. Dies zeigt, dass das Wissen um die Bewirtschaftung des Ackers eine sehr hohe Rolle spielt. Daneben ermöglicht „Smart Farming“, also der Einsatz von Daten und Technologie, den Ressourceneinsatz (Mensch, Maschine, Kraftsoft, Dünger, Bewässerung) zu reduzieren. So ermöglicht Wissen über Beschaffenheit und Temperatur der Böden in Verbindung mit GPS-Koordinaten eine zeitlich optimierte Aussaat sowie räumlich punktgenaue Düngung und Schädlingsbekämpfung. D.h. bei gleichem Ertrag wird weniger ausgegeben. Dazu hier eine Studie von pwc.

Buchwerte spielen keine große Rolle mehr

Was sagt uns das? Buchwerte/Sachwerte spielen eine immer kleinere Rolle bei der Bewertung von Unternehmen. Das macht es schwierig für klassische Value Investoren ein Outperformance zu erreichen. Warum ist das so? Das Buchwert wird oft als die Value Investor Kennzahl schlechthin bezeichnet. Das hat zwei Ursachen: 1. das ursprüngliche Value Investing von Benjamin Graham hat sich sehr auf die Bilanz und die darin enthaltende Werte konzentriert, also den Buchwerten. 2. Wert (Value) vs. Wachstum (Growth) Investments, wie es in der Finanzwissenschaft propangiert, unterscheiden sich über das Kursbuchwertverhältnis (KBV). Demnach sind Unternehmen mit niedrigen KBV Value Unternehmen und diejenigen mit hohem KBV Wachstumsunternehmen. Wenn aber der Buchwert keine Auskunft mehr über den Wert gibt, dann kann man nicht mehr nach ihm investieren.

Ein KBV <1 ist für mich ein Warnsignal, kein Kaufgrund

Ich sehe den Buchwert und die Kennzahl KBV auch eher als ein Bewertungsmaßstab für die finanzielle Sicherheit. Anders als Benjamin Graham versuche ich nicht Unternehmen unter Buchwert zu kaufen. Denn wenn selbst bei vermögensintensiven Industrien die immateriellen Vermögenswerte ein erheblicher Teil des Wertes ausmachen, wie die Macadamia-Farm zeigt, dann kann man nicht nach Sach- und Buchwerten investieren. Ein Buchwert < 1 bedeutet in der Theorie, dass man das Unternehmen liquidieren könnte und damit einen risikofreien Gewinn erwirtschaften. In der Wirklichkeit deutet ein Buchwert <1 auf bereits eingepreiste und andauernde Verluste hin oder darauf, dass die Bilanz zweifelhaften Werte aufweist.

Wer sich tiefer mit dem Thema auseinandersetzen möchte, findet hier noch einigen Buchempfehlungen von mir, u.A. auch Benjamin Grahams Intelligent Investieren.

ETFs eine Gefahr für den Markt?

Was haben Carl Icahn, auf dem zum Teil die Kunstfigur Gordon Gekko aus dem Film „Wall Street“ beruht, und Michael Burry, der erfolgreich die Subprime Market Bubble in den USA vorhergesagt hat und im Film „The Big Short“ verewigt wurde, gemeinsam?

Beide warnen vor ETFs als eine Gefahr für die modernen Finanzmärkte. Carl Icahn hat 2015 „Larry“ Fink, den Chef von Black Rock, dem größten ETF-Anbieter der Welt, mit seiner Kritik an Bond-ETFs vorgeführt. Im letzten Jahr hat Michael Burry vor einer Verzerrung des Aktienmarktes durch ETFs gewarnt.

Was ist dran an der Kritik zu ETFs?

ETFs sind seit der großen Finanzkrise eine herausragende Erfolgsstory in der Finanzwelt. Sowohl Investmentlegend Warren Buffett empfiehlt die kostengünstigen Indexinvestments, als auch die Fintech-Szene. Sie wuchs in den letzten Jahren rasant und setzt in erster Linie auf passive Fonds. Der US-Nachrichtensender CNBC meldete kürzlich, dass passives Management 45 Prozent aller Vermögenswerte von US-Aktienfonds ausmacht. Dies ist ein Plus von knapp 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2009.

Auch wenn es sehr unterschiedliche Ausgestaltung von ETFs gibt, stehen sie in erster Linie für passive Indexfonds. Sie repräsentieren dabei größtenteils einfach nur den Markt und versuchen diesen möglichst genau widerzuspiegeln. Dabei sind sie deutlich günstiger als aktive Fonds und haben einen Preisdruck in der Finanzbranchen ausgelöst, von dem fast alle Menschen in Deutschland profitieren und sei es nur über ihre Versicherungen, die kostengünstiger ihre Anlagen tätigen können.

Also: Weshalb sind ETFs ein Problem, wenn sie doch gut sind?

Michael Burry sagt sinngemäß: Die einfachen Thesen und Modelle, die Menschen in Sektoren, Faktoren, Indizes oder ETFs und Investmentfonds bringen, die diese Strategien imitieren, erfordern keine Analyse des Sicherheitsniveaus, die für eine echte Preisfindung erforderlich ist.

ETFs sind mechanische Strategien, ohne über den Wert der Anlage nachzudenken. Damit verstärken sie das Momentum von einzelnen Aktien im positiven, wie im negativen. Die Gefahr ist, dass es zu einer hohen Konzentration innerhalb der ETF-Welt auf einige wenige Werte kommt. Das geschieht automatisch durch die Wertentwicklungen der Aktien im ETF hin zu großen und liquiden Unternehmen. Kleine Unternehmen werden damit übersehen und es kommt zu einer Verzerrung im Markt. ETFs beeinflussen den Markt, obwohl sie diesen einfach nur abbilden sollen.

Was kann man dem entgegnen?

Indexfonds investieren in ein sehr breites Feld, wie zum Beispiel die 600 wichtigsten europäischen Aktien oder die 1.600 wichtigsten der Welt – gemessen an der Marktkapitalisierung. Ein aktiv gemanagter Fonds stellt zwar andere Aktien zusammen, zum Teil orientiert aber auch er sich stark an Indizes. Es gibt also keinen Unterschied zu aktiven Fonds hinsichtlich der Verzerrung zum positiven für Indexunternehmen. Dies stimmt aber nur zum Teil.

Zum einen sind 600 bis 1.600 Unternehmen weltweit betrachtet nicht viele und ETFs tendieren dazu, auch innerhalb breit gestreuter Indizes, wie den MSCI World mit 1.600 Aktien nur in ein Bruchteil mithilfe von Sampling zu investieren, bzw. nur die wichtigsten oder liquidesten Titel zu kaufen, die meistens den größten Einfluss auf die Index-Performance haben. Dies ist auch beim größten ETF auf den MSCI von iShares (BlackRock) der Fall. Somit ist der Effekt der Konzentration auf Liquidität und Größe bei ETFs noch stärker, als man gemeinhin annimmt. Zum anderen investieren aktive Manager im Normalfall nicht „blind“.

Warum sind ETFs „blind“?

Aktive Fonds achten auf die Liquidität und Bewertung beim Kauf, wie beim Verkaufen. Sie verkaufen nicht „blind“ in den Markt. Sie suchen unter Umständen über Darkpools Gegenparteien und verkaufen mit einem ökonomisch tragbaren Abschlag und nicht irrational.

Betrachtet man den Flash-Crash von 2015, sieht man, dass ETFs hier nicht ökonomisch agiert haben. Der Grund war, dass die Händler, die die ETFs ankaufen und für die Preisbildung zuständig sind, sogenannte Market Maker, dies nur tun, wenn sie einschätzen können, wie viel die Aktien, die sie vom ETF-Anbieter als Tausch gegen die ETF-Anteile bekommen, wert sind. Wenn Aktien an der Börse schnell fallen – oder vom Handel ausgesetzt werden – müssten Händler in großer Ungewissheit agieren. Wenn sie in dieser Zeit ETF-Anteile abnehmen, dann also nur mit einem großen Sicherheitsabschlag.

Dies zeigt, die Problematik im System. Wären sich die Händler sicher, dass die Aktien das wert sind, was der Index ausdrückt oder könnten mit einer Gegenpartei handeln, wäre es nicht zu dieser Differenz gekommen. Die ETFs selbst werden zum Problem für den Index und die Bewertung. Banken versuchen bei irrationalen Verhalten von Anleger einzugreifen. Damit ist nicht gemeint, dass Banken und ihrer Akteure sich nicht selbst häufig irrational verhalten, aber offensichtliches kurzfristiges irrationales Verhalten wird nicht stupide umgesetzt oder es gibt Regel, die versuchen dies einzudämmen. Bei ETFs ist dies bisher nicht der Fall.

Jetzt kann man dem noch entgegenhalten, dass die meisten Ratschläge zu ETF-Investment langfristig sind und damit auch die Anleger langfristig orientiert sind und kurzfristige Crashs egal sind. Dazu eine Aussage 2018 des Erfinders moderner ETFs, dem Gründer von Vanguard, John C. Bolge: „Die Arithmetik legt nahe, dass nur etwa ein Sechstel des ETF-Vermögens von Anlegern gehalten wird, die sich hauptsächlich auf die langfristige Perspektive konzentrieren.“ Die anderen 5/6 sind demnach eher kurzfristig orientiert.

Steuert der Markt die ETFs oder die ETFs den Markt?

ETFs sind großartige Produkte, aber ihr Erfolg verstärkt das Momentum im Markt. Das Momentum war seit der Finanzkrise 2009 überwiegen positiv. Was passiert, wenn die Musik stoppt und das Momentum dreht? ETFs werden in der nächsten Krise eine Rolle spielen, meine Gedanken legen nahe, nicht unbedingt die beste. Dabei ist auch klar, dass sie weiterhin nicht besser oder schlechter als ihr Underlying – der Markt – sein werden. Die große Frage ist, sind sie inzwischen das Underlying und verändern die Performance des Marktes zum Guten und Schlechten? Oder anders ausgedrückt: Steuert der Markt die ETFs oder die ETFs den Markt?

Pfleiderer AG

Streitgespräch zum Shiller-KGV

Das Gespräch wurde in einer Investorengruppe, nach der Veröffentlichung eines Interviews des Nobelpreisträger Robert Shiller im Handelsblatt geführt.

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Börsenstart

Wann sollte man das erste Mal in Aktien investieren?

Auch dieses Jahr findet wieder der comdirect Blogger-Preis statt. In diesem Zug könnt ihr hier für euren Lieblingsblog abstimmen. Wenn euch mein Blog gefällt, würde ich mich über eure Stimme herzlich freuen. Jede Stimme zählt.

Um die Zeit bis zur Verleihung des finanzblog awards zu überbrücken, wurde eine Blogparade zum Thema „Dein Tipp zum Börsenstart – mit diesen drei Punkten gelingt der Start auf dem Parkett“ ins Leben gerufen.

Wann sollte man eigentlich das erste Mal an der Börse investieren?

Wenn man sich selbst das erste Mal mit Aktien beschäftigt und in Betracht zieht, in diese zu investieren, sollte man einige wichtige Dinge vorweg klären. Es ist wichtig, beim Investieren die individuelle Einkommens- und Lebenssituation zu berücksichtigen und diese richtig einzuschätzen. Grundsätzlich gilt: Man sollte das erste Mal in Aktien investieren, wenn man sich damit wohlfühlt. Um dieses Wohlbefinden zu erzeugen, sollte man nicht sein ganzes Hab und Gut einsetzen.

1. Finanziellen Überblick verschaffen

Aus diesem Grund ist der erste Schritt zum Investieren immer, sich einen finanziellen Überblick zu verschaffen. Dazu gehört, die Ausgaben und Einnahmen regelmäßig zu überprüfen. Nach meiner Erfahrung wird man durch diese Aufgabe automatisch zu einem sorgsameren und bewussteren Anleger und verschafft sich einen Vorteil gegenüber impulsiveren Anlegern. Man sollte monatlich eine Art Kassensturz machen, indem man seine Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellt. Je nach Vorliebe kann man sich eine Excel-Datei anlegen, ein kleines Büchlein führen oder eine App nutzen. Zusätzlich erstellt man eine Art Bilanz über seinen privaten Besitz. Hier listet man alle Vermögensgegenstände auf und zieht anschließend seine Schulden ab.

2. Eiserner Liquiditätspuffer

Hat man diese Aufgabe erledigt, kommt meine erste Grundregel: Halte immer eine Nettokasse von mindestens drei Monatsausgaben zur Verfügung. Dieser eiserne Liquiditätspuffer wird nur in Notfällen angerührt. Notfälle sind unvorhergesehene Ausgaben, wie die Reparatur eines Autos oder zum Beispiel der Verlust des Arbeitsplatzes bei weiterlaufenden Lebenshaltungskosten. Nicht darunter fällt der Spontanurlaub mit Freunden oder das neuste Handy, welches man unbedingt haben möchte.

Diese 3-Monats-Reserve schützt davor, Wertpapiere zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen zu müssen, weil die Waschmaschine oder der Trockner kaputt gegangen ist. Zwar entgeht einem damit unter Umständen ein Teil der Rendite, aber nichts ist ärgerlicher, als in einem ungünstigen Moment verkaufen zu müssen. Neben der Auswahl eines schlechten Unternehmens ist die einzige Möglichkeit, an der Börse dauerhaft Geld zu verlieren, zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen zu müssen.

3. Zeit und Zinseszins

Die letzte Grundregel, um erfolgreich mit dem Investieren zu beginnen: Bringe Zeit mit. Um genügend Vermögen anzusparen, um davon leben zu können, muss man in Jahrzehnten denken. Insbesondere, wenn es um Aktien geht. Es gilt: Jedes Aktieninvestment sollte mindestens auf fünf Jahre angelegt sein. Kann man auf das Geld nicht für fünf Jahre verzichten, darf man nicht investieren.

Der Grund ist denkbar einfach: Egal wie gut die Analyse und die Strategie sind, der Aktienmarkt ist geprägt von Hochs und Tiefs. Es gibt keinen Investor, der diesem Zyklus entgehen kann. Langfristig wird man, wenn man versucht, wie ein Unternehmer zu denken und sich an die Grundregeln des Investierens zu halten, erfolgreich sein. Kurzfristig aber ist die Börse unvorhersehbar. Habe deshalb Geduld. Dies ist die wichtigste Eigenschaft eines Investors.

Denke langfristig, in Jahren, besser noch Jahrzehnten, und lasse den Zinseszins für dich arbeiten. Versuche, die tägliche Unruhe, verursacht durch Quartalsberichte, monatliche Makrostatistiken und wöchentliche Arbeitsmarktzahlen, zu ignorieren. Einschätzungen auf Basis von Quartalsberichten sind schon alleine deswegen oft fehlerhaft, da zum Beispiel der Zeitpunkt eines Auftragseingangs oder eines Feiertags einen großen Einfluss auf die Quartalszahlen hat. Versuche nicht, Aktien häufig zu handeln und die Auf- und Abwärtsbewegungen des Marktes genau zu treffen. Dies wird dir Geld und Nerven sparen.

Es ist wohl die schwerste Lektion des Investierens: Geduldig sein. Mit der ersten Regel stellt man sicher, dass man das investierte Geld niemals während der Investitionsphase braucht, und mit der letzten Regel bringt man seinen Kopf in die richtige mentale Stellung, sodass man sich nicht von äußeren Umständen treiben lässt. Investieren ist nur zu einem Teil die Fähigkeit, Bilanzen zu lesen und Analysen zu erstellen, ein wichtiger – vielleicht sogar der wichtigere – Teil des Erfolgs hängt von der Psychologie und der eigenen Selbsteinschätzung ab.

Noch einmal zusammengefasst. Meine drei Punkte für einen gelungenen Börsenstart:

  1. Verschaffen dir einen Überblick über deine finanzielle Situation

  2. Halte einen eiserner Liquiditätspuffer

  3. Bringe Zeit und Geduld mit

Für einen neuen Investor liegt die wichtigste Aufgabe darin, starke Nerven und viel Durchhaltekraft zu besitzen, um sich nicht der Psychologie der Börse zu unterwerfen. Man sollte nicht davon träumen, über Nacht mit einem Börsenanstieg zum Millionär zu werden, es ist jedoch mit dem Wachstum der Wirtschaft, harter Arbeit und viel Einsatz und Geduld möglich. Wenn man sich an diese Regeln hält und keine Angst vor Aktien hat, wird man langfristig zu den Gewinnern zählen.

Dieser Artikel ist ein leicht veränderter Auszug aus einem Kapitel meines Buches „Einfach Investieren – Grundlagen des Value Investing“. Wenn dich das Thema mehr interessiert, kannst du es hier kaufen.