Unterschiede Investieren und Spekulieren
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Der Begriffs ‚Investieren‘ hat viele Bedeutungen: ‚Geld in ein Unternehmen stecken‘ oder ‚Geld in ein Wertpapier stecken‘. Interessanter ist jedoch dem Begriff zu unterteilen hinsichtlich Spekulationen und Investments.
„If a man buys a security below its investment value he need never lose, even if its price should fall at once, because he can still hold for income and get a return above normal on his cost price; but if he buys it above its investment value his only hope of avoiding a loss is to sell to someone else who must in turn take the loss in the form of insufficient income.“
aus „The Theory of Investment Value“ von John Burr Williams
Im allgemeinen Sprachgebrauch hat der Begriff ‚Investieren‘ eine Vielzahl von Bedeutungen. Die zwei gängigsten sind ‚Geld in ein Unternehmen zu stecken‘ und ‚Geld in ein Wertpapier zu stecken‘. Die erste Bedeutung beschreibt das Wort ‚Investieren‘ als eine gewöhnliche Geschäftstätigkeit, bei der mit einem unternehmerischen Risiko Geld in ein Projekt gesteckt wird, um später ein Einkommen daraus zu generieren. Bei der zweiten Bedeutung wird ‚Investieren‘ als Sammelbecken genutzt, um finanzielle Geschäfte gemischten Charakters einen seriösen Anstrich zu geben.
Neben diesen zwei gängigen Bedeutungen gibt es auch eine eingeschränkte Konnotation. Dies möchte ich hier behandeln:
Das Investment im Gegensatz zur Spekulation
Allgemein kann man sagen, dass ein Investor in etwas Geld steckt und daraus Rückflüsse bekommt. In diesem Sinne ist eine Investition zu jeder Zeit gut für alle Beteiligten. Spekulanten können dagegen für die beteiligten Personen gut oder schlecht handeln, je nach Bedingungen der spekulierenden Person. Falls man spekuliert, sollte man sich der Vertretbarkeit der Spekulation bewusst sein. Dieser Gegensatz von ‚gut‘ und ‚gut oder schlecht‘ könnte auch der Grund sein, warum die landläufige Meinung ist, dass solide Staatsanleihen Investitionen darstellen, während Aktien Spekulationen sind. Allerdings halte ich diese Einstellung für gefährlich. Hochwertige Aktien zu einem fairen Preis sind sehr gute Investitionen und solide Staatsanleihen können sehr spekulativ sein. Dies hat unter Anderem die Eurokrise gezeigt.
Zusätzlich bringt der Gegensatz von ‚gut‘ und ‚gut oder schlecht‘ einige Schwierigkeiten mit. Wie Graham und Dodd, die Begründer der modernen Wertpapieranalyse, in ihrem Buch „Security Analysis“ feststellen, spricht dieser Gegensatz für eine zynische Definition der Begriffe ‚Investieren‘ und ‚Spekulieren‘. So wäre eine erfolgreiche Spekulation ein Investment und eine erfolglose Investition eine Spekulation. Um brauchbare Definitionen der Begriffe zu erhalten, brauchen wir weiterführende Abgrenzungen.
Unterscheidung von Investieren und Spekulieren hinsichtlich der Sicherheit
Eine Möglichkeit wäre hinsichtlich der Sicherheit bzw. des Risikos zu unterscheiden. Zwar kann die Sicherheit bei einer Investition niemals als absolut oder vollständig betrachtet werden, aber als Schutz vor Kapitalverlust unter normalen Bedienungen. Bei einer intelligenten Spekulation dagegen übernimmt der Spekulant ein Verlustrisiko, das nach sorgsamer Abwägung des Für und Wider gerechtfertigt ist. So sagt Graham in seinem Buch „Intelligent Investieren“: „Eine Kapitalanlage [Investition] liegt dann vor, wenn sie nach gründlicher Analyse die Sicherheit des eingesetzten Kapitals und einen angemessenen Gewinn verspricht. Anlagen, die diesen Kriterien nicht entsprechen, sind spekulativ.“
Zusätzlich kann man ‚Investieren‘ und ‚Spekulieren‘ über den Ursprung der Gewinnerzielung abgrenzen. Diese Abgrenzung bevorzuge ich. Bei einer Investition geht es um regelmässige Einkünfte, während die Spekulation Gewinne ausschliesslich über die Preisveränderung erzielt. Am Beispiel eines Unternehmens kann man sehen, dass ein Investor, der Geld zur Verfügung stellt, in erster Linie an regelmässigen Gewinnen interessiert ist. Umso länger der Investor an dem Unternehmen festhält, umso wichtiger werden diese regelmässigen Gewinne und umso unwichtiger der Preis, zu dem er das Investment verkaufen kann. Im Extremfall, einer Familie, die ein Unternehmen über Generationen besitzt, spielt der Preis kaum eine Rolle, zu dem man das Unternehmen am Ende verkaufen kann. Deswegen investiert ein Investor in Einkommen, während ein Spekulant auf den Preis spekuliert.
Jede Investition hat ein spekulatives Element
Allerdings sind nach dieser Abgrenzung die meisten Anleger Hybriden aus Investoren und Spekulanten. Wenn die Preisveränderung Spekulation ist, muss fast jeder Investor die Existenz eines spekulativen Elements in seinen Beteiligungen anerkennen. Ob er sich zu der Kategorie Spekulant zählt, liegt in der Frage, wie hoch dieses spekulative Element gewichtet ist.
Diese hier vertretenden Ansichten des Autors wurde hauptsächlich aus den Ideen von John Burr Williams sowie Benjamin Graham und David L. Dodd abgeleitet.
Der Artikel geht das Thema aus dem Blickwinkel gut oder schlecht an – typisch für unsere heutige Besessenheit von Gerechtigkeit. Der Moral-Massstab hilft bei der Unterscheidung von Investition und Spekulation jedoch nicht. Man denke nur an all die Start-up Unternehmer und Business Angels, die Geld in verlustbringende Geschäftskonzepte stecken in der Rechnung, dereinst mit Gewinn verkaufen zu können. Das ist Spekulation, ganz klar, die aber allgemein als gut angesehen wird.
Solche Investitionen wie [url=www.infinia-capital.de] diese[/url] sind meiner Meinung nach eh sinnvoller, da man auch etwas für die Gemeinheit tut. Investitionen in Wetten auf Lebensmittelpreise oder Ähnlichem sind einfach nur schändlich und bringen der Bevölkerung nichts, sondern nur ein paar Wenigen.
[quote]Interessanter Artikel. Kostolany hat sich zum Beispiel stets als Spekulant bezeichnet.[/quote] Ja, Kostonlany hat sogar eine Dreiteilung vorgenommen. Investoren bezeichnete er als langfristige Anleger ohne sichtbares Ende ihrer Beteiligung. Spekulanten als kurz- bis mittelfristige Anleger mit einer Idee, die, wenn sie aufgegangen ist, ihr Investment beenden. Und zusätzlich hatter er noch den Spieler, der eigentlich nicht weiss, was er tut und einfach ohne Überlegungen am Markt kauft oder verkauft.
Interessanter Artikel. Kostolany hat sich zum Beispiel stets als Spekulant bezeichnet.